Helgolands Bürgermeister: Nutzung der Bettenkapazitäten muss effizienter werden

Helgoland. Die Goldgräberstimmung, die sich mit dem Windkraft-Boom auf Helgoland breit gemacht hat, wirkt auch auch in diesem Jahr nach. Vor Deutschlands einziger Hochseeinsel entstehen Windparks, für deren Bau und Wartung die Insel für lange Jahre als Basis genutzt wird. Offshore-Techniker aus aller Herren Länder arbeiten vor Ort und sorgen dafür, dass die Wirtschaft auf Helgoland auch in diesem Jahr profitiert. Im Südhafen, wo Hallen und Betriebsgebäude der Windkraftinvestoren gebaut werden oder bereits fertiggestellt sind, arbeiten laut Bürgermeister Jörg Singer derzeit Taucher noch bis Mitte März daran, Bomben und Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg zu bergen.

Doch nicht nur am Südhafen wird fleißig gebaggert und gebaut. Von den Landungsbrücken bis zur Lesehalle wird in diesem Jahr an der neuen „Erlebnispromenade“ weitergebaut, deren Baukosten bei rund 2,2 Millionen Euro liegen. Dafür stelle das Land erhebliche Zuschüsse zur Verfügung. Weiterhin soll 2014 der Bau von elf neuen Ferienhäusern auf der Düne beginnen, sodass die Zahl der Bungalows auf 37 wächst.

Zwischen Schule und Vogelwarte auf dem Oberland ist der Bau von 26 Wohnungen geplant, und am Leuchtturm hat die Gemeinde laut Singer eine Fläche von rund 5000 Quadratmetern vom Bund gekauft. Was dort entstehen soll, sei noch offen. Außerdem steht eine Erweiterung der Mauer an der Falmkante Richtung Norden an.

Mit großen Erwartungen blicken die Helgoländer auf den Baubeginn des sogenannten Ganzjahresschiffes in diesem Jahr, das eine regelmäßige Anbindung Helgolands ans Festland auch im Winter garantieren soll. Die Inbetriebnahme ist für 2015 vorgesehen.

Touristisch befindet sich Helgoland weiter im Aufwind, „das erfolgreiche Jahr 2013 spricht für ein gutes Jahr 2014“, sagt Singer. In diesem Zusammenhang appelliert er an die Helgoländer, trotz vieler auf Jahre fest an Windkraft-Investoren vermieteten Gästebetten optimistisch zu sein. „Stellen wir uns vor, unsere 2800 Übernachtungsbetten wären ein Hotel“, sagte er. „Dann könnten wir im Jahr eine Million Gäste beherbergen.“ Aktuell seien es aber nur 270.000 Gäste , „also nicht mal ein Drittel“. Dieses Potenzial, „unseren aktuell größten Schatz“, gelte es, auch mit einer verbesserten Kommunikation untereinander, zu nutzen.