Vom 5. Januar an wird Schenefelds Stadtzentrum zur Eisbahn. Die 120-Quadratmeter-Fläche kostet 15.000 Euro

Schenefeld. Ach, es ist ja Winter. Das lässt sich derzeit aber auch leicht verdrängen. Während Schnee und Eis auf sich warten lassen, rostet der Schlitten im Schuppen vor sich hin und die Schlittschuhe verstauben auf dem Dachboden. Mit den vorhergesagten neun Grad Celsius sieht es auch an diesem Wochenende für Winterfreunde schlecht aus, oder?

Nicht ganz. Mitten im Schenefelder Einkaufszentrum wird seit Donnerstag mit Hochdruck an einer Eisfläche gearbeitet, die angesichts der Temperaturen wohl vorerst die einzige ihrer Art im Kreis Pinneberg bleiben wird. Pünktlich zum verkaufsoffenen Sonntag am 5.Januar soll die etwa 120 Quadratmeter große Schlittschuhbahn öffnen.

Weihnachtsdeko raus, Eisbahn rein und das alles innerhalb von nur einer Woche. Für die Winteraktion wurde sogar der tonnenschwere Adventskranz früher als gewöhnlich abgebaut. „Das ist eine logistische Herausforderung“, sagt Centermanager Markus Montag. Die Entscheidung dafür fiel im Werbeausschuss der hiesigen Kaufleute für Schenefelder Verhältnisse auch erst spät. Vor einigen Wochen verständigten sich die Unternehmer darauf, am ersten Sonntag im neuen Jahr die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr zu öffnen.

Die Idee mit der eisigen Aktion ist ein Import aus Elmshorn und stammt von Marc Ramelow, Inhaber des gleichnamigen Modehauses. Er betreibt Filialen in Schenefeld und in Elmshorn und hat gute Erfahrungen mit Schlittschuhbahnen dieser Art gemacht. Denn in der Krückaustadt wird bereits seit Jahren regelmäßig ein Eisvergnügen angeboten. Allerdings draußen und zur Weihnachtszeit. Während die Elmshorner Bahn an diesem Sonntag, 5. Januar, schließt, soll es unter der Glaskuppel des Schenefelder Einkaufscenters dann richtig losgehen.

Bis zum 18. Januar können Schlittschuhfahrer werktags von 11 bis 19 Uhr kostenlos die Kufen schwingen. Wer keine eigenen Schlittschuh hat, kann sich welche ausleihen. Für Kinder gibt es Laufhilfen in Robbenform. „Wie immer bietet das Stadtzentrum, was draußen eben nicht geboten wird. Im Sommer ist es der Beachclub und im Winter jetzt die Eisbahn", sagt Montag, der nicht glaubt, dass man sich mit der Idee auf dünnes Eis begibt. Immerhin investiert das Center in die Werbeaktion mehr als 15.000 Euro. Denn damit die Kunden im wohltemperierten Einkaufszentrums auch ihre Schlittschuhe schnüren könne, bedarf es viel Aufwand. Für die Eisbahn musste eigens ein neuer und stärkerer Stromanschluss im Keller gelegt werden.

Denn wofür Väterchen Frost draußen sorgt, erledigt im Center ein Kühlaggregat. 36 Stunden brauchte es, um die etwa acht Tonnen Wasser in dem genau austangierten Becken auf dem unebenen Brunnenboden des Markplatzes in der Mitte des Einkaufscenters in Eis zu verwandeln. Etwa zehn Megawatt frisst das Kühlaggregat pro Woche, das die acht Zentimeter dicke Eisschicht auf Minus zwölf Grad Celsius hält. Eine Schlittschuhbahn aus Kunsteis wäre halb so teuer gewesen.

„Wir wollten den Kunden ein richtiges Winterwunderland bieten“, so Montag. Wenn es gut läuft, sollen die Öffnungszeiten ausgedehnt werden. Für Schulklassen und Firmen macht das Centermanagement bei Anmeldung schon jetzt eine zeitliche Ausnahme.

An diesem verkaufsoffenen Sonntag spielt Eis eine weitere Rolle im Stadtzentrum. Künstler zeigen, was sich aus dem gefrorenen Wasser noch so alles gestalten lässt.