Großeinsätze für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst. Und auch die Gerichte haben eine Menge zu tun

Kreis Pinneberg. Das Jahr 2013 begann für die Feuerwehren bereits am 1. Januar um 18 Minuten nach Mitternacht mit einem Großeinsatz. Eine Silvesterrakete hatte an der Dorfstraße in Rellingen ein Reetdach in Brand gesetzt. Der Schaden an dem Mehrfamilienhaus im Ortsteil Egenbüttel war mit 500.000 Euro beträchtlich.

Am 9. März vernichtete ein Großfeuer eine Scheune sowie ein reetgedecktes Wohn- und Wirtschaftsgebäude in Neuendeich. Der Schaden belief sich auf 500.000 Euro. Am 10. März brannte in Pinneberg der hölzerne Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses an der Ecke Bismarckstraße/Friedrich-Ebert-Straße nieder. Am 24. April stach am Galgenberg in Wedel ein 34 Jahre alter Pole einen zwei Jahre älteren Landsmann nieder, der mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus kam. Der Täter kam wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft.

In Appen wechselte am 29. April ein 57 Jahre alter Radfahrer unvermittelt vom Radweg auf die Fahrbahn. Er wurde an der Appener Straße von einem Auto erfasst und bis in einen Straßengraben mitgeschleift. Als Passanten das Unfallopfer unter dem Auto hervorgezogen hatten, war dieses bereits tot. In Rellingen kam am 1. Mai eine 26 Jahre alte Frau mit ihrem Peugeot von der L 99 ab. Das Fahrzeug überschlug sich, die Frau starb an der Unfallstelle. Am 9. Juli erlag ein 31 Jahre alter Motorradfahrer in Borstel-Hohenraden seinen Verletzungen, nachdem seine Maschine an der Quickborner Straße vermutlich in Folge überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte.

Eine Bluttat schockte am 20. Juli Pinneberg: Ein Taxifahrer, 53, attackierte an der Richard-Köhn-Straße vor den Augen mehrerer Passanten seine getrennt von ihm lebende, 44-jährige Ehefrau und verletzte sie erheblich. Der 53-Jährige stach zunächst mit einem Messer auf sein Opfer ein, attackierte es dann mit Säure.

Ein Großfeuer zerstörte am 31. August den Nahkauf-Markt an der Wedeler Feldstraße. Verantwortlich war ein technischer Defekt im Bürotrakt.

Ein 28 Jahre alter Elmshorner legte am 24. September bei der Kripo ein Teilgeständnis ab. Er soll für zwei brutale Sexualüberfälle im Juli 2012 und August 2013 verantwortlich sein, bei denen er junge Frauen im Kreis Steinburg abgefangen und zu sexuellen Handlungen genötigt haben soll. Der Mann kam in Untersuchungshaft.

Ein Großfeuer in der leer stehenden Eggerstedt-Kaserne hielt am 13. Oktober die Feuerwehr auf Trab. In Folge von Brandstiftung wurde das Unteroffiziersheim ein Raub der Flammen.

Aus einem Transportbehälter ausgetretene Essigsäure sorgte am 7. November für Atemwegsreizungen bei drei Mitarbeitern einer Appener Spedition. Spezialkräfte des ABC-Zuges der Feuerwehr sicherten den Unfallort.

Am 24. November wurden zwei 24 und 26 Jahre alte Brüder aus Elmshorn in Kellinghusen im Kreis Steinburg auf offener Straße niedergestochen. Der 26-jährige starb wenig später, sein Bruder überlebte. Der mutmaßliche Täter, 21, stellte sich später der Polizei.

Am 17. Dezember vermeldete das Landeskriminalamt Ermittlungserfolge: Vier Sprengstoffbastlern aus Pinneberg und Rellingen konnte nachgewiesen werden, dass sie für diverse Detonationen in der Kreisstadt verantwortlich sind. Seit dem Frühjahr hatten nächtliche Explosionen Pinneberg erschüttert.

Das Landgericht Itzehoe verurteilte am 26. Februar zwei 21 und 23 Jahre alte Elmshorner zu zwei beziehungsweise einem Jahr Haft auf Bewährung. Beide hatten gestanden, den zwölfjährigen Henrik R. nach einem Alkoholexzess eingesperrt, brutal misshandelt und schwer verletzt zu haben. Herrmann M., 78, der am 2. Januar 2012 in Halstenbek eine Radfahrerin totfuhr und einen Fußgänger verletzte, wurde vom Amtsgericht Pinneberg am 28. Juni zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt. Laut Gericht hätte er aufgrund seines Alters und seiner Erkrankung kein Auto mehr fahren dürfen.

Mit einem Freispruch endete am 9. September vor dem Landgericht Itzehoe der Prozess um den toten Säugling von Seestermühe. Der Angeklagten Corina S. war eine Tötung ihres heimlich geborenen Babys nicht nachzuweisen. Weil die 22-jährige die Leiche in einem Stall versteckte, hat sie gegen das Bestattungsgesetz verstoßen. Dafür erhielt sie eine Geldbuße von 200 Euro.

Der Hasloher Bashkim H. trägt die Verantwortung für den Tod eines 38 Jahre alten Arbeiters, der am 28. Juni 2012 auf seiner Baustelle von Mauerteilen erschlagen worden war. Davon zeigte sich das Amtsgericht Pinneberg am 25. September überzeugt und verurteilte den Angeklagten wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe.