Für die Liebsten nur das Beste: Das Abendblatt stellt Kindergärten aus dem Kreis vor. Heute in der letzten Folge: Die Lütten aus Elmshorn

Elmshorn. Die Mädchen sitzen konzentriert über einem Holzpuzzle in Baumform. Sie malen die einzelnen Teile auf ein Blatt Papier. Einige schneiden die Formen aus, andere beschriften sie – auf Englisch. Zwei Stunden pro Tag werden die Lütten von der dann ausschließlich Englisch sprechenden Erzieherin Susanne Marti betreut, die zugleich Kitaleiterin ist.

„Die Lütten“ ist die Kita der Leibniz Privatschule in Elmshorn. Die Einrichtung gibt seit 2006. Aus ehemals einer Gruppe sind inzwischen vier Gruppen geworden. Zwischen Frühstück und Mittagessen gibt es zwei Lerneinheiten, dazwischen eine Spielpause. Nach dem gemeinsamen Mittagessen folgt eine weitere Lerneinheit mit anschließendem Spielangebot. Eine Lerneinheit pro Tag findet immer auf Englisch statt.

„Wenn ich Englisch unterrichte, sitzen die Kinder im Kreis“, sagt Marti, die auch eine Montessori-Ausbildung absolviert hat. „Der runde Teppich gibt die Struktur vor.“ Zunächst erzählt die gebürtige Schweizerin, die sieben Jahre in den USA gelebt hat, eine Geschichte, dann folgen dazu Aktivitäten. Das kann zum Beispiel der Auftrag sein, den Schneemann aus der Geschichte zu basteln. Der Auftrag muss nicht sofort erledigt werden. Das Kind kann seinem eigenen Rhythmus folgen.

Der Flur ist in Bereiche unterteilt. Mit Namensschildern können die Kinder den Bereich markieren, in dem sie sich beschäftigen möchten. Im Bereich Science finden sie Laub, dass sie zum Beispiel abpausen oder mit der Lupe untersuchen können. Daneben stehen die Soundbins, kleine Kästen mit Buchstaben. In der Box mit dem A liegen Bildkarten für Ape oder Apple.

An der Hörstation können die Kinder eine englische Geschichte auf CD hören, die Marti besprochen hat. Dazu gibt es ein Buch. „Die Kinder, die noch nicht lesen können, hören ein Glöckchen und wissen dann, dass sie umblättern müssen“, sagt Marti. Neben einer Magnettafel liegen große Zahlen und Buchstaben. Auf der Tafel daneben malen die Kinder mit Kreide.

In den Gruppenräumen stehen Kisten, die mit unterschiedlichen Farben markiert sind. Grün steht für Naturwissenschaften und Heimatkunde, Blau für Deutsch und Rot für Mathe. Verschiedene Geschicklichkeitsspiele, die zum Beispiel die Feinmotorik schulen, sind den jeweiligen Bereichen zugeordnet. Die Kinder dürfen sich dort allein beschäftigen, wenn sie eine Einführung bekommen haben.

Die Lernphasen sind in Instruktions- und Konstruktionsphasen gegliedert. „Wer nicht mehr kann, darf natürlich auch spielen oder sich im Bewegungsraum austoben“, sagt Marti. Einmal in der Woche nutzen die Kinder die Sporthalle der Schule.

In Vielem gleicht der Alltag in der Kita der Leibniz-Privatschule aber doch dem anderer Kindergarteneinrichtungen: Es gibt einen Morgenkreis, in der Adventszeit werden zusammen Plätzchen gebacken, die Kinder malen, spielen mit Bausteinen und Puppen. Sie unternehmen Ausflüge in die Umgebung und an Geburtstagen steht das Geburtstagskind im Mittelpunkt.

Dann wird ein Jahreskreis gebildet mit zwölf verschiedenen Farben, welche die Monate symbolisieren. In der Mitte liegt eine Sonne, darauf steht eine Kerze. Das Geburtstagskind hält einen Erdball in der Hand. Es läuft von Monat zu Monat, beginnt und endet an seinem Geburtsmonat. „So verstehen die Kinder, das ein Jahr vorbei gegangen ist“, sagt Marti. Am Ende darf das Geburtstagskind die Kerze auspusten und sich etwas wünschen.

Mit dieser Folge endet unsere Serie über Kindergärten in der Region. Ob die kleinen Baumläufer aus Quickborn, die Kummerfelder Miniforscher oder die Wasserstrolche in Wedel – unsere Leser reagierten mit zahlreiche Zuschriften auf die Einblicke in die Kita-Welt. Dafür sagen wir vielen Dank.