Kantorei Kummerfeld begeistert das Publikum in Pinneberg

Pinneberg/Kummerfeld. So viel Licht! Händels Weihnachtshymne Der Messias entfaltet seine umwerfende Strahlkraft auch knapp drei Jahrhunderte nach der Uraufführung scheinbar mühelos. Erst Recht, wenn das Oratorium so taufrisch und lustvoll daherkommt wie in der Version, die die Kantorei der Kummerfelder Osterkirche unter Leitung von Meike Ruhe mehr als 400 begeisterten Zuhörern jetzt in der restlos ausverkauften Pinneberger Heilig-Geist-Kirche auftischte.

Im Dialog mit den brillanten Solisten Christiane Canstein, Ina Jaks, Sven Olaf Gerdes, Cord Boy und den souveränen Routiniers des Hamburger Barockorchesters Elbipolis –nur das Trompetensolo im dritten Teil ging ziemlich daneben – brannten die Sänger das barocke Klangfeuerwerk des Meisters in seiner ganzen Pracht ab. Im englischen Original gesungen, wirkte der Messiah noch samtiger als in der deutschen Übersetzung. Das galt insbesondere für den zweiten Teil mit seinen innigen Arien und Chorälen.

Bachs Zeitgenosse Händel hat das Licht der Weihnachtsbotschaft in der für ihn typischen festlich-höfischen Manier in Musik übersetzt. Und die knapp 70 Sänger und Musiker am Altar meisterten seine plötzlichen Taktwechsel und virtuosen Triller konzentriert, tanzten in Einmut durch die schwungvoll punktierten Passagen. In butterweicher Perfektion umrahmte das Orchester die Einsätze der Solisten.

Die Kantorei sorgte mit sauberer und feinfühliger Intonation für bewegende Momente. Nicht nur beim erwartbaren Höhepunkt, dem donnernden Halleluja-Choral, bei dem sich die Soprane wacker in die von Händel vorgeschriebenen schwindelerregenden Höhen schraubten. Schon beim Choral For unto us a child is born gaben sie einen Vorgeschmack auf ihre exzellenten stimmlichen Möglichkeiten.