18. Dezember: „Schenefelds SPD will Thema Friedhof vorerst ruhen lassen“

Zum Artikel ist zu ergänzen, dass nicht nur die Schenefelder SPD Bauchschmerzen bekommen hat beim Gedanken an einen eigenen Friedhof und die damit verbundenen Kosten, sondern auch die Grünen und die BfB strikt dagegen sind. Schließlich weiß jeder Eingeweihte, dass die meisten Schenefelder längst ein Familiengrab auf Friedhöfen in der Umgebung haben und ein wirklicher Bedarf nicht erkennbar ist.

Aber auch die alten etablierten Friedhöfe haben seit Jahren große Schwierigkeiten, freigewordene Gräber wieder zu verkaufen: gähnende Leere allerorten. Das gilt für Sülldorf wie für Wedel, und sogar Nienstedten hat jetzt dieses Problem.

Es ist also nur die CDU, die seit Jahren unverbrüchlich an ihrem Ziel festhält, den Bürgern zu einem eigenen Friedhof zu verhelfen, in des Wortes eigenem Sinne: Koste es, was es wolle. Dagegen wäre nichts einzuwenden, wenn ihr Fraktionsmitglied Hans-Detlef Engel sich nicht ständig hinter der sogenannten „repräsentativen Befragung“ verstecken würde und diese sogar zu einem „Bürgerentscheid“ hochstilisierte – so wörtlich geschehen in seiner Stellungnahme auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umwelt.

Dabei weiß er ganz genau, dass diese Befragung mit einem Bürgerentscheid so viel zu tun hat, wie der HSV derzeit mit der Deutschen Meisterschaft und dass nicht einmal von repräsentativ die Rede sein kann. Die Befragung fand nämlich anlässlich der Landtagswahl 2012 vor den Wahllokalen statt und erfasste mit 477 Bürgern zwar 3,29 Prozent der Wahlberechtigten, die Methodik allerdings lässt einem Statistiker die Haare zu Berge stehen.

All das ist bekannt, viele Male „durchgekaut“ worden und sollte eigentlich längst in der Trick-Mottenkiste verschwunden sein. Wenn die Parteien wirklich erfahren möchten, was die Bürger wollen, sollten sie sie anlässlich der Europawahl 2014 nach ihrer Meinung fragen. Dann aber bitte auf eine Weise, dass ein wirklich unanfechtbares und repräsentatives Meinungsbild entsteht.

Heinz Grabert

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