Weihnachtsaktion für die Einrichtung in Elmshorn erbringt viele Futter- und Geldspenden

Elmshorn. Der Ansturm war gewaltig – und viele Besucher kamen schwer bepackt: Für die 168 Katzen, Hunde und Kleintiere, die Weihnachten im Elmshorner Tierheim verbringen müssen, war am Sonntag vorzeitige Bescherung. Mehr als 3000 Besucher stürmten die kreisweit einzige Einrichtung in Elmshorn und brachten Futter- und Geldspenden mit. „Wir erhalten keine öffentliche Mittel und freuen uns über jede noch so kleine Spende“, so Brigitte Maeder, die Vorsitzende des Trägervereins.

Jedes Jahr muss der Trägerverein 100.000 Euro an Spenden aufbringen, um den Betrieb des Tierheims sicherstellen zu können. Die Kommunen zahlen die ersten 28 Tage für die Unterbringung der Fundtiere. Bleiben die Tiere länger, muss der Verein dafür aufkommen. Personal- sowie Betriebs- und Tierarztkosten machen zusammen eine erhebliche Summe aus. Allein aus den Beiträgen der 720 Vereinsmitglieder lässt sich dieses nicht finanzieren.

Für die Spendengewinnung ist der vierte Advent der wichtigste Termin des Jahres. Dann öffnet die Einrichtung traditionell ihre Pforten zu „Weihnachten im Tierheim“. Und auch andere tierliebe Organisationen, wie etwa die Wildtierstation in Klein Offenseth-Sparrieshoop, die Rettungshundestaffel des Kreises oder die Wellensittichnothilfe, stellen sich und ihre Arbeit vor.

Für die Tiere im Heim ist der ungewohnte Massen-Andrang genau so ein Stress wie für die 40 Helfer, die den ganzen Tag über anpacken müssen. Aber es lohnte sich: „Das gespendete Katzenfutter reicht für mindestens einen Monat“, freuten sich Tierpflegerin Sophia Bielenberg und Vorstandsmitglied Torben Hein, die die Futterspenden entgegen nahmen und katalogisierten. Und im Laufe des Tages kamen noch viele weitere schmackhafte Mahlzeiten für die Tiere hinzu.

Auch die 4650 Lose zum Preis von je einem Euro fanden reißenden Absatz. Die Preise für die Tombola hatten Privat- und Geschäftsleute gespendet. Gleiches galt für das Glücksrad, das die Jugendgruppe des Tierheims betreute.

Besonders neugierig waren die Besucher auf das neue Hundehaus, das kurz vor der Fertigstellung steht. Voraussichtlich Anfang Februar können die Vierbeiner ihr neues Quartier in Besitz nehmen. Es bietet vier Zimmer, dort können bis zu 16 Hunde untergebracht werden. „Wir vergrößern dadurch nicht unsere Kapazitäten, sondern die Hunde erhalten nur mehr Platz“, sagt Vereinschefin Maeder. Sie hofft, dass im kommenden Jahr die Freiläufe für die Katzen fertiggestellt werden können. „Dann sind wir erst einmal durch.“ Eigentlich wäre nun eine Sanierung des Verwaltungstraktes an der Reihe. Aber dafür fehlt der Einrichtung das Geld.

Schließlich kommen an erster Stelle die Tiere. 122 Katzen, 23 Hunde und 23 Kleintiere befinden sich derzeit im Tierheim. Bis zum 6. Januar wird es nur Zu-, jedoch keine Abgänge geben. Das Tierheim hat einen Vermittlungsstopp verhängt, damit möglichst wenige lebendige Weihnachtsgeschenke unter dem Tannenbaum landen. „Wir hatten dieses Jahr vor Weihnachten verstärkt Anfragen“, sagt Maeder. Sie befürchtet, dass im Januar die ersten, dann nicht mehr erwünschten Hausgenossen im Tierheim landen. „Ich verstehe nicht, dass die Leute denken, ein Tier macht keine Arbeit“, sagt Brigitte Maeder.