Jens Bollwahn übernimmt kaufmännische Leitung vom Kollegen Retzke. Budget bis 2018 gesichert

Kreis Pinneberg. Personalwechsel an der Spitze der Stiftung Landdrostei. Jens Bollwahn, 43, löst Siegfried Bruno Retzke, 56, der das Kreiskulturzentrum in Pinneberg seit Juli 2011 kaufmännisch leitete, zum Jahreswechsel ab. Wie Retzke, der im Fachbereich Schule, Kultur und Sport arbeitet, ist Bollwahn in der Kreisverwaltung tätig und führt die Drosteigeschäfte nebenamtlich. Hauptberuflich leitet der Verwaltungswirt den Fachdienst für Finanzen und Controlling.

Auf die Finanzen musste auch Retzke in seiner Amtszeit ständig achten. Als er die Aufgabe übernahm, war die Kulturstiftung wieder einmal in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Das Budget war überzogen, Jahresabschlüsse fehlten, die Buchhaltung funktionierte nicht, sogar das Stiftungskapital von 360.000 Euro war angegriffen, erinnerte Landrat und Stiftungsvorsitzender Oliver Stolz bei Bollwahns Vorstellung an diese Krisenwochen. Retzke habe das Kreiskulturschiff wieder auf Kurs gebracht. „Er war der Geschäftsführer mit der kürzesten Amtszeit, aber mit der größten Wirkung.“

Bollwahn zur Seite steht Stefanie Fricke, die weiterhin die kulturelle Leitung innehat. Diese Doppelspitze habe sich bewährt, sagte Fricke. Weil Bollwahn ihr die Finanzgeschäfte abnehme, habe sie künftig mehr Gestaltungsspielraum für die programmatische Arbeit.

Und die habe sich mit Fricke sehr gut entwickelt, sagte Kerstin Seyfert, Vorsitzende des Kreiskulturausschusses. „Die Politiker haben wieder Vertrauen gewonnen. Die unruhigen Zeiten sind vorbei.“ Stefanie Fricke habe neues Publikum ansprechen können.

Das zeigt sich auch an den steigenden Besucherzahlen der Drostei. So haben die 202 Veranstaltungen in diesem Jahr 9292 Personen besucht, 660 mehr als im vergangenen Jahr. Vom Kreis Pinneberg steht der Landdrostei weiterhin ein jährliches Budget von 151.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag wurde bis 2018 verlängert.

Ein Ereignis wirft seinen Schatten voraus: „2017 wird die Landdrostei 250Jahre alt“, sagte der neue Geschäftsführer Bollwahn. „Wir bereiten eine Kulturwoche vor.“