Politiker fordern mehr Transparenz. Stadtwerkechef nennt Verzögerungsgründe

Pinneberg. Pinnebergs CDU fordert mehr Transparenz im Baustellenmanagement. Wie lange wo gebaut werden müsse, nach welchen Kriterien Baustellen geplant und umgesetzt würden und wer die Qualität überprüfe, sei derzeit kaum nachvollziehbar. Die Christdemokraten hatten daher im Stadtentwicklungsausschuss ein Arbeitsgespräch mit den Stadtwerken, Pinnau.com und der Verwaltung anberaumt, um für Klarheit zu sorgen.

Bürger würden sich wiederholt darüber beklagen, dass keine Bauarbeiter zu sehen seien und Baustellen zeitlich in die Länge gezogen würden. Dieser Eindruck sei, so Stadtwerkechef Henning Fuchs, bedauerlich, die Kritik aber zumeist wenig gerechtfertigt. Laut den Stadtwerken werden die Maßnahmen soweit wie möglich gebündelt und zügig abgewickelt, da die Aufträge nicht nach Zeit, sondern nach Auftragsvolumen abgerechnet würden. Bauunternehmer hätten daher ein Eigeninteresse, zügig fertig zu werden.

Problematisch sei es, wenn Straßen aufgerissen würden und der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt werde. Dann stehe, so Michael Meyer von den Stadtwerken, weniger Platz zur Verfügung, sodass Materialien von weiter entfernt gelegenen Depots zur Baustelle transportiert werden müssten. Während dieser Materialfahrten seien natürlich weniger Leuten vor Ort. Auch die Witterung sorge zuweilen für unberechenbare Verzögerungen.

Die womöglich auffälligsten Arbeitspausen sind laut Meyer gar keine. Wenn neue Wasserleitungen gelegt werden, müssten Durchspülungen erfolgen, um die Rohre zu desinfizieren. Dieser Prozess und die nachfolgende Untersuchung von Proben in Laboren dauere mindestens eine Woche. Sollten die Proben dann noch Keime aufzeigen, müsse noch einmal gespült werden, was eine weitere Woche dauere. Ähnlich sei es bei Gasleitungen, auch dort müssten viele Messungen mit Instrumenten unternommen werden, sodass zeitweise keine Arbeiter auf den Baustellen zu sehen sind. „Das sorgt dann schnell für einen falschen Eindruck“, so Meyer.

Ausschussvorsitzender Gerhard Thomssen, SPD, sagte dagegen, dass es nachweislich Fehler in den Planungen gebe, die zu Verzögerungen führten und Bürger erzürnten. Der Verwaltung seien solche Fälle bekannt. In zumindest einer Straße sei an ein und derselben Stelle in kurzer Abfolge fünfmal hintereinander eine Baustelle errichtet worden. Es entstehe der Eindruck, dass die Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen nicht ausreichend funktioniere.

Klaus Seyfert, CDU, sah das ähnlich. „Es ist klar, dass so einiges in der Vergangenheit aus dem Ruder gelaufen ist“, sagte er. Böse Absicht sei zwar nicht zu unterstellen, aber eine bessere Informationspolitik sei nötig. Stadtwerkechef Fuchs nahm die Kritik an.