SPD-Trio aus der Region macht Karriere in Mecklenburg-Vorpommern: Zwei Elmshorner sind jetzt Minister, ein Uetersener leitet zudem die Staatskanzlei

Schwerin/Elmshorn. Drei aus dem Kreis Pinneberg stammende Sozialdemokraten und Juristen machen Karriere in der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern. Während die 38 Jahre alte gebürtige Elmshornerin Birgit Hesse, bislang Landrätin im Landkreis Nordwestmecklenburg, von Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) am Montagabend zur neuen Sozialministerin Mecklenburg-Vorpommerns und damit Nachfolgerin der neuen Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig berufen wurde, konnte Christian Pegel die Sektkorken schon ein paar Tage früher knallen lassen. Der 39 Jahre alte gebürtige Elmshorner übernahm in Schwerin den Posten des Energieministers, nachdem sein Vorgänger Volker Schlotmann aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war.

Pegel war zuvor Chef der Staatskanzlei, und diesen Posten hat Christian Frenzel, 50, übernommen. Die Nähe zur Sozialdemokratie ist Frenzel als Sohn des ehemaligen Uetersener Bürgermeisters, späteren Hamburger Polizeipräsidenten und Staatsrats Jürgen Frenzel, quasi in die Wiege gelegt. Nach dem Abitur 1984 am Uetersener Ludwig-Meyn-Gymnasium studierte er Rechtswissenschaft in Hamburg und absolvierte anschließend sein Referendariat in Kiel, in Rostock im Büro des ehemaligen Hamburger Bürgermeisters Peter Schulz sowie in Güstrow. 1994 promovierte er an der Universität Hamburg. Im selben Jahr trat Frenzel als Richter in den Landesdienst Mecklenburg-Vorpommern ein.

Nach Stationen am Landgericht Rostock und dem Amtsgericht Güstrow war Frenzel zuletzt Direktor des Amtsgerichts Schwerin. Zwischenzeitlich war er für insgesamt fünf Jahre ins Justizministerium des Landes abgeordnet und dort unter anderem als Personalchef tätig. Im Juni 2013 wurde er Leiter der Energieabteilung im Energieministerium von Mecklenburg-Vorpommern.

Frenzel ist Sportler aus Leidenschaft. Ehrenamtlich ist er seit 2008 Präsident des Landesturnverbandes Mecklenburg-Vorpommern, fungiert als Landesfachwart für Faustball und drischt die Bälle selbst noch immer in der Altersklasse über die Leine. Seiner Heimatstadt Uetersen ist Christian Frenzel über viele Freunde und der noch immer währenden Mitgliedschaft im TSV Uetersen weiter eng verbunden.

Mit ihrer Heimatstadt Elmshorn ist auch Sozialdemokratin Birgit Hesse noch immer über ihr Elternhaus und Kontakten zu ehemaligen Schulfreundinnen und -freunden eng verbunden. Ihr Abitur hat sie in der Elsa-Brändström-Schule abgelegt. „Mein Herz hängt an meinen ehemaligen Sportvereinen EMTV sowie dem LTCE, dort habe ich das Handball- und Tennisspielen gelernt“, sagt sie.

Nach dem Abitur studierte Hesse Jura in Kiel. Anschließend absolvierte sie ihr Rechtsreferendariat und trat in den Polizeidienst des Landes Mecklenburg-Vorpommern ein. Dort leitete sie unter anderem das Polizeirevier in Wismar. 2005 wurde sie Beigeordnete des Landkreises Nordwestmecklenburg und war in dieser Funktion für die Themen Jugend und Soziales zuständig. 2008 wurde sie in einer Direktwahl zur Landrätin des Kreises Nordwestmecklenburg gewählt und 2011 im Amt bestätigt. Hesse soll ihr neues Amt Anfang Januar antreten.

Hesse und Frenzel hatten übrigens schon mal einen gemeinsamen Auftritt auf der politischen Bühne – sie auf Vorschlag der SPD als Landrätin und er in der Funktion als Präsident des Landesturnverbandes –, und zwar als Wahlleute bei der Bundespräsidentenwahl 2009.

Christian Pegel hat in Elmshorn zunächst die Realschule am Probstenfeld besucht und dann auf der Gesamtschule sein Abitur gemacht. Er war schon in Elmshorn in der SPD beziehungsweise bei den Jusos aktiv. Und er hat auch noch engen Kontakt nach Elmshorn. Sein Mutter und Freunde von ihm leben dort. Nach dem Abitur in Elmshorn und dem Zivildienst studierte er Rechtswissenschaften an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

Von 2001 bis 2002 war Christian Pegel der Pressesprecher des Justizministeriums Mecklenburg-Vorpommern, seit 2005 arbeitete er als Rechtsanwalt in Greifswald und Stralsund. Fünf Jahre lang war er zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.

Im Juni 2012 ernannte der Ministerpräsident Pegel zum Staatssekretär und übertrug ihm das Amt des Chefs der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern – mit der Übertragung des Energieministeriums hat Pegel einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter getan.