Vater und seine zwei Söhne wollen Pinnebergs Anlage nach Insolvenz zu neuem Glanz verhelfen. Verträge am Donnerstag unterzeichnet

Pinneberg. Alles muss raus. Heute, einen Tag nach der Vertragsunterzeichnung, rollen bereits die Lkw vor, um containerweise die Altlasten fortzuschaffen. In die Jahre gekommene Möbel, sanierungsbedürftige Gebäude und dringend zu modernisierende Sanitäranlagen: Es gibt viel zu tun, bevor die Pinneberger Wasserski-Arena nach der Insolvenz im Frühjahr wieder eröffnet werden kann. Nach der Zustimmung des Aufsichtsrates der Stadtwerke am Mittwochabend als Verpächter der Anlage und den am Donnerstag unterzeichneten Pacht- und Kaufverträgen ist auch unumstößlich klar, dass Andreas Eppinger derjenige ist, der die Wasserski-Arena wiederbeleben soll.

Er setzte sich mit seinem Konzept gegen die insgesamt 15 Bewerber um den Betrieb der Anlage durch und konnte sowohl Insolvenzverwalter Simon Boës als auch Stadtwerke-Chef Henning Fuchs von seinen Ideen für Pinnebergs Sportlertreff überzeigen. „Uns kam es vor allem auf die Nachhaltigkeit des Konzeptes an. Es hätte keinem genutzt, wenn die Anlage in einem halben Jahr wieder dicht ist“, so Fuchs. Deshalb punktete der Rellinger Unternehmer, der Fahrzeuge an Funk und Fernsehen vermietet, auch mit seinen kaufmännischen Überlegungen, durch eine Gastronomie den Betrieb zu stützen.

Unter anderem will Eppinger in den kommenden drei Jahren mehr als eine halbe Million Euro in den Umbau und die Sanierung Pinneberger Wasserski-Arena stecken. „Alle Gebäude sind in einem katastrophalen Zustand“, sagt Andreas Eppinger. Der Beachclub wird generalüberholt, der Lift für die Wakeboarder wieder auf den neusten Stand der Technik gebracht. Zudem ist geplant, den bisherigen Eingang mehr in Richtung der Straße Rehmen zu verlagern. Und das Gebäude an der Burmesterstraße soll entkernt oder sogar ganz abgerissen werden, um Platz für ein neues Restaurant zu schaffen.

Die ganzjährig geöffnete Gastronomie mit 40 Innenplätzen soll Sohn Phillip führen. Der 28-jährige Koch arbeitet derzeit noch im Tarantella in Hamburg. Um das Familientrio komplett zu machen: BWL-Absolvent Sebastian Eppinger, selbst Wakeboarder und in den vergangenen vier Jahren in der Pinneberger Wasserski-Arena zu Gast, übernimmt die Leitung der Anlage. Der 26-Jährige war es auch, der seinen Vater auf die Insolvenz und die damit verbunden Chancen aufmerksam machte. Die Idee, seinem Sohn zu ermöglichen, sein Hobby zum Beruf zu machen, gefiel Andreas Eppinger. Jetzt ist er selbst Feuer und Flamme, hat viele Ideen für die Zukunft. So möchte er, dank seiner Kontakte, Funk und Fernsehen in die Wasserski-Arena holen, zum Beispiel Talkshows hier veranstalten. Außerdem soll die Anlage nicht nur für Sportler attraktiv sein, sondern auch ein Ausflugsziel für die ganze Familie werden. Dafür soll auch ein neuer Kidsclub sorgen.

Eine, die völlig hingerissen ist von der neuen Betreiber-Familie und ihren Ideen, ist Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg. „Die Eppingers schaffen ein Naherholungsgebiet für alle Generationen, das sich nachhaltig auf Pinneberg auswirken wird“, sagt sie. „Das ist ein Geschenk zur Weihnachtszeit für unsere Stadt.“