In der Lebenshilfe-Kita Hasenbusch betreuen zwei Fachkräfte zehn Kleinkinder. Ein Platz ist noch frei. Konzept soll Vorbild im Land sein

Elmshorn. Es soll ein Vorreiterprojekt im Land werden: Die Lebenshilfe richtet in der Kita Hasenbusch in Elmshorn eine Inklusionskrippe ein. Ab 3. Februar 2014 werden hier zehn Kleinkinder betreut, darunter zwei Kinder, die besondere Unterstützung benötigen.

Das Besondere im Vergleich zu anderen Integrationskonzepten ist die ungewöhnlich gute Personalausstattung. Zwei Fachkräfte – eine Erzieherin mit Erfahrung in der Betreuung behinderter Kinder und eine Heilpädagogin – sollen die Kinder betreuen. Außerdem steht eine weitere Fachkraft zur Verfügung. „Meines Wissens gibt es das in Schleswig-Holstein so bisher nur einmal“, sagt Kita-Leiterin Frauke Schöneich-Priebe. In der Regel beinhalte das Integrationsangebot in Krippen lediglich heilpädagogische Maßnahmen für einige Stunden.

Im Juni hatten die Bauarbeiten begonnen, jetzt ist der 95Quadratmeter große Anbau fertiggestellt – mit viel Platz zum Spielen, Essen und Schlafen. Noch sind die zwei miteinander verbundenen Räume leer, die speziell angefertigten Möbel müssen noch geliefert werden. Nur im Waschraum ist schon eine winzige Toilette für die künftigen Nutzer montiert.

360.000 Euro hat der Anbau gekostet, davon wurden 140.000 Euro über ein Förderprogramm zum Krippenausbau von Kreis, Land und Bund übernommen. Darüber hinaus habe die Stadt 20.000 Euro in die Einrichtung investiert, sagt Verwaltungsmitarbeiterin Heike Rosemann.

Mit der Inklusionskrippe beträten alle Beteiligten „Neuland“, sagt Michael Behrens, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Denn bei der Planung galten besondere Bedingungen: Zwar haben Eltern mittlerweile ein Recht auf einen Krippenplatz, auch auf einen Inklusionsplatz. Nur gebe es bisher noch keine Vorgaben, wie dies im Krippenbereich umgesetzt werden soll, sagt Helga Kell-Rossmann von der Lebenshilfe. Sie hofft, dass das Elmshorner Projekt Signalwirkung in Richtung der Landesregierung hat. „Wir werden die Arbeit dokumentieren und die Ergebnisse bei Bedarf weitergeben. Aber die Städte dürfen mit der Finanzierung nicht allein gelassen werden.“

Im Hasenbusch ist das Geld fürs Personal gesichert. Allerdings ist die Stelle der Heilpädagogin, immerhin die Besonderheit dieser Krippe, noch nicht besetzt. „Wir suchen noch eine Fachkraft mit Krippenerfahrung, die auch Lust hat, das Projekt weiterzuentwickeln“, sagt Kell-Rossmann. Auch ein behindertes Kind kann noch aufgenommen werden. Die restlichen Plätze sind bereits seit Monaten vergeben.