Das historisch wertvolle Gebäude könnte in seinen Urzustand zurückversetzt werden. Infoveranstaltung für Bürger am 7. Januar

Pinneberg. Der Pinneberger Bahnhof soll umgestaltet werden. Die bisherigen Ideen für den Umbau sollen am 7. Januar 2014 in einer öffentlichen Informationsveranstaltung den Bürgern in Pinneberg vorgestellt werden. Dann sollen auch Ideen von Bürgern eingeholt werden.

Die ersten Entwürfe für eine mögliche Gestaltung des Bahnhofes sind bereits am Dienstagabend im Stadtentwicklungsausschuss präsentiert worden. Laut Roland Neumann von der Agentur BahnStadt ist die angestrebte Barrierefreiheit bei dem geplanten mehrteiligen Umbau des Bahnhofs inklusive Vorplatz „im Prinzip möglich“. Das habe die Deutsche Bahn inzwischen signalisiert. Unklar sei aber noch, welche Variante verfolgt werden solle.

Geprüft werde zum einen, einen neuen Tunnel mit Fahrstuhl sowie eine Fußgängerbrücke zu bauen, zum anderen, den bestehenden Tunnel umzugestalten, sodass dieser barrierefrei wird. Bislang fehlen Fahrstühle, damit Gehbehinderte ungehindert zu den Bahnsteigen gelangen können. Dies hatten Bürger bereits mehrfach kritisiert.

Wie Neumann betont, würden die Pläne für die Barrierefreiheit unter anderem mit der Pinneberger Stadtverwaltung abgestimmt, einen Alleingang der Bahn werde es nicht geben, obgleich diese die Kosten trage. Die Stadt beteiligt sich lediglich an den Kosten für die dreistufige Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes.

Welche der Varianten zur Barrierefreiheit den Vorzug erhalten werde, sei bislang offen, so Neumann. Sicher sei nur, dass die Barrierefreiheit die Bahn viel Geld kosten werde. „Die Bahnsteige müssten künftig schmaler werden oder aber die Gleise verlegt werden.“ Sonst ließen sich Tunnelumbau und Fahrstuhl nicht verwirklichen.

Das Bahnhofsgebäude könnte nach den Plänen der Agentur BahnStadt ebenfalls deutlich umgestaltet werden. Die jetzt vorgestellten Ideenskizzen sehen vor, das fast 170 Jahre alte Gebäude wieder soweit wie möglich in seinen historischen Urzustand zurückzuversetzen. „Das Gebäude ist von 1844 und damit eines der ältesten Bahnhofsgebäude in Schleswig-Holstein. Es ist außerdem eines der ältesten in Deutschland und repräsentiert architektonisch die erste Generation deutscher Bahnhofsgebäude. Daher ist der Erhalt des Gebäudes historisch gesehen schon wichtig“, sagt Neumann.

Grundsätzlich habe sich die Frage gestellt, ob nur das Kerngebäude oder aber das Bahnhofsgelände im Ganzen erhalten werden soll. Favorisiert werde ein Erhalt des gesamten Ensembles und eine Wiederherstellungsvariante, die die alte Schönheit des Backsteingebäudes widerspiegle.

In diesem Fall würde auch der Eingang des Bahnhofs verlagert, denn der lag ursprünglich in der Mitte des Gebäudes und führte direkt in die Wartehalle des Bahnhofs.

Im Stadtentwicklungsausschuss wurden die vorgestellten Pläne einhellig begrüßt. SPD-Politiker Roland Matthies bezeichnete es als „durchweg positiv", dass umsetzbare Lösungen für den Erhalt der historischen Gebäude gefunden wurden. Der Bahnhof könne dann wieder zu einem positiven Blickfang in der Stadt werden.