Konjunktur-Umfrage des Unternehmensverbandes Unterelbe-Westküste mit positiven Kennzahlen

Kreis Pinneberg. Der Wirtschaft im Kreis Pinneberg geht es zurzeit gut, die konjunkturelle Lage hat sich in der zweiten Jahreshälfte noch besser entwickelt als in der ersten. Dies ist das aktuelle Ergebnis der Umfrage, die der Unternehmensverband Unterelbe-Westküste alle sechs Monate unter seinen 400 Mitgliedsbetrieben macht. Aus dem Kreis Pinneberg haben sich 50 Betriebe beteiligt, die etwa 5000 Mitarbeiter beschäftigen.

„Den Unternehmen geht es gut, die Konjunktur ist auf einem hohen Niveau“, fasst Verbandsgeschäftsführer Heinrich Ritscher die Umfrageanalyse zusammen. Lediglich bei der Investitionsbereitschaft und auf dem Arbeitsmarkt wirkten sich die positiven Daten nicht gleichermaßen aus.

„Die Unternehmer halten sich zurück, zu investieren und zusätzliche Mitarbeiter einzustellen. Sie sind vorsichtiger geworden.“ Dabei erscheinen die Eckdaten ausgesprochen günstig zu sein. Die Kapazitätsauslastung liegt mit 87,2 Prozent auf demselben Niveau wie vor sechs Monaten. Dafür ist die Auftragslage in jeder dritten Firma gestiegen. Das war zu Beginn des Jahres 2013 nur bei jedem fünften Unternehmen der Fall gewesen. Jeweils ein Drittel hat seine Investitionen eingeschränkt oder ausgeweitet, was bereits im Frühjahr der Fall war.

Allerdings schauen die Unternehmer positiver in die Zukunft: 81 Prozent der befragten Betriebschefs wollen im nächsten Halbjahr ihre Investitionen halten oder ausweiten. Das sind 18 Punkte mehr als noch im Sommer. Gleichwohl bewerten 60 Prozent der Manager die Zukunft als ungewiss, was zwar weniger als im Juni (71 Prozent) sind. Aber die Verunsicherung vieler Unternehmer scheint im Hamburger Umland größer zu sein als an der Westküste, so Ritscher.

Dies hat aus Sicht des Verbandes vor allem mit der Unzufriedenheit über die dürftige Verkehrsinfrastruktur zu tun, die die Landesregierung nicht so anpacke wie es sich viele Unternehmer wünschten. Dazu gehörten der jetzt auf Eis liegende A-20-Ausbau, die Sperrung der Rader Hochbrücke über den Kanal, die auch Logistikfirmen aus der Region traf, sowie der bevorstehende A-7-Ausbau zwischen Bordesholm und Hamburg mit den Tunnelbauten in der Hansestadt, was erhebliche Auswirkungen auf die Pendlerströme auf A7 und A23 haben dürfte.

„Das läuft auf eine Katastrophe hinaus, die bis 2025 andauern kann“, ahnt Ritscher. Und es zeige, dass sich die beiden Landesregierungen in Kiel und Hamburg bei solchen Großprojekten nicht absprächen.