Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Clausthal-Zellerfeld hat jetzt als zuständige Bergbehörde für Schleswig-Holstein einer kanadischen Firma auch eine Erlaubnis zum Aufsuchen von Erdöl oder Erdgas für nahezu den gesamten Kreis Pinneberg erteilt.

Elmshorn/Kiel. Zuvor war eine entsprechende Konzession bereits für einen Bereich nördlich von Barmstedt bis nach Neumünster ergangen.

Die Firma PRD Energy habe nun für fünf Jahre die Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen, teilte Nicola Kabel, Sprecherin des zuständigen Landesministeriums mit. „In den Verfahren zu Bergbauberechtigungen geht es darum, dass Unternehmen Claims beantragen und zugewiesen bekommen, in denen sie exklusiv nach Bodenschätzen suchen dürfen“, erklärt Kabel. Im Falle des Auffindens solcher Vorkommen, bedeute dies allerdings nicht automatisch die Erlaubnis für Bohrungen oder das umstrittene Fracking, bei dem Chemikalien in die Erde gepumpt wird, was dem Grundwasser schaden kann. Diese müssten gesondert beantragt und genehmigt werden.

Im Vorfeld haben sich die Umwelt- und Wasserbehörden kritisch zu der Suche nach Bodenschätzen geäußert. Es seien eine ganze Reihe von europaweit geschützten Flora-Fauna-Habitat- und Landschaftsschutzgebieten sowie geschützte Biotope und Ausgleichsflächen betroffen, begründete die Untere Naturschutzbehörde wie auch die Untere Wasserbehörde der Kreisverwaltung ihre strikte Ablehnung. Auch eine Vielzahl von Brunnen und geschützten Bereichen für die Trinkwasserversorgung der 305.000 Bürger im Kreis Pinneberg liege im beantragten Suchraum. Ministeriums-Sprecherin Kabel sagt, dass auch die Landesregierung Fracking ablehne und das Verfahren vorübergehend ausschließen wolle.