Die Stromtrasse verläuft seit Jahrzehnten unmittelbar am Schulzentrum-Süd in Quickborn vorbei. Daran hatte sich bislang kaum jemand gestört.

Das hat sich inzwischen völlig geändert. In Quickborn gibt es seit drei Jahren kein anderes Thema, das die Gemüter so bewegt wie der Ausbau dieser Stromtrasse, die nötig ist, um die Energiewende bis 2021 zu schaffen, wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden sollen. Nur mit den 380.000-Volt-Höchstspannungsleitungen ist der Windstrom von der Nordseeküste in ausreichendem Maße in die Ballungsräume zu transportieren.

Doch viele Anwohner fürchten die steigende elektromagnetische Strahlung, die ihre Gesundheit gefährdet. Darum sind nun Eltern aufgeschreckt, die ihre Kinder dorthin zur Schule schicken. Jene Eltern, die ihre Kleinkinder bald auf die Grundschule bringen, würden sie jetzt lieber auf einer weiter entfernteren Schule belassen. Darum plädieren sie dafür, die Goetheschule zu erhalten und sie nicht ins Elsenseegymnasium zu überführen.

Politik und Verwaltung in Quickborn stecken in einem Dilemma. Sie sind alle einig, dass die Stromtrasse zu dicht an der Schule und den Häusern vorbeilaufen soll. Gleichwohl halten sie an den Umzugsplänen für die Schule fest. Das kann sich noch zu einem Bumerang entwickeln, wenn die Eltern mit den Füßen abstimmen und diese Schule künftig meiden sollten. Quickborn sollte die Schulplanung noch mal überdenken.