Raus aus dem Elfenbeinturm, rauf auf die Bühne. Bei einem Science Slam stellen Wissenschaftler und Jungforscher ihr Fachgebiet einem größeren Publikum vor.

Wedel. In Wedel hatten die Slammer am Freitagabend zehn Minuten, um beim dritten Science Slam der Fachhochschule möglichst leicht verständlich den Zuschauern ihr komplexes Wissen darzustellen. Am besten machte dies, so jedenfalls die Meinung des Publikums, ein 26-Jähriger mit seinen Einhörnern.

Hermann Höhne hat mit seinem Wissen aus Seminaren zur Bildverarbeitung in der Technischen Informatik ein Computerspiel entwickelt, das keinen Spieler mehr braucht. „Das Informatik-Studium an der FH Wedel lässt einem keine Zeit mehr, Computerspiele zu spielen. Ich wollte aber trotzdem nicht darauf verzichten und habe mir deshalb ein Spiel programmiert, das sich von selbst spielt und mich nicht mehr braucht“, sagt Höhne.

Wie das funktioniert, zeigt er an diesem Abend auf einer Leinwand, auf der ein regenbogenfarbenes Einhorn zu sehen ist, das permanent in eine Richtung läuft und über tiefe Abgründe springt. Funktionieren tut das, weil Höhne dem Einhorn beigebracht hat, Gefahren wie Schluchten und Steine, per Farbwert zu erkennen und ihnen auszuweichen. Der Boden und die Steine haben die Farbe Magenta. Solange das Einhorn den entsprechenden Farbwert unter seinen Füßen erkennen kann, läuft es. Sobald sich der Farbwert verändert, springt es und umgeht so das Hindernis. In der Automobilindustrie wird dieses Farbwert-Prinzip bei Fahrerassistenzsystemen eingesetzt.

Am Freitagabend wurde zudem zum zweiten Mal ein Student der Fachhochschule vom Rotary Club Wedel mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. In diesem Jahr ging dieser an Dominik Miller für die Entwicklung eines speziellen Messkopfes für die Abstands- sowie Kontaktmessung in der Kraftwerkstechnik und holzverarbeitenden Industrie.