Eine Glosse von Rainer Burmeister

So viel vorweg: Tiere sind keine Geschenkartikel, die man nach Weihnachten einfach wieder umtauscht! Darauf weist der Tierschutzverein jedes Jahr erneut hin. Und das ist auch gut so. Falls sich unter Berücksichtigung dieses Hinweises dann doch ein tierischer Mitbewohner unterm Tannenbaum einfinden sollte, wird es richtig spannend. Wie nennen wir bloß den neuen Hausgenossen? Heutzutage sind vor allem menschliche Namen ganz oben in der tierischen Hitparade. Ein Kampfhund, der Klitschko heißt, oder eine Schmusekatze aus einem holländischen Wurf, die auf Sylvie hört – das wäre doch schon was.

In meiner Nachbarschaft wohnt ein Hund, der immer „Hubert Ausjetzt“ gerufen wird. Erst später begriff ich, dass „aus jetzt“ nicht Bestandteil seines Namens war. Nicht weit entfernt wohnt Higgimann, ein kleiner Mischling, Typ Langhaar-Sofarolle, mit erstaunlichem Beschleunigungsvermögen und der Angewohnheit, auf der Stelle zu hüpfen. Higgimann heißt eigentlich Higgins, erfuhr ich von seinem Eigentümer, doch seit Higgi kastriert wurde, heißt er Higgimann, damit er weiß, dass er ein Mann ist.

Ein Hundekenner sagte mir, dass es den Tieren ganz egal ist, wie sie heißen. Wer seinen Hund Paul nennt, muss allerdings damit rechnen, dass neben dem Kläffer auch ein oder zwei Knirpse gleichen Namens angerannt kommen. Klaus-Elvis wäre da schon ein besserer Name, den gibt bei uns nicht so oft. Meine Tochter bekam, als sie klein war, mal ein Meerschwein zu Weihnachten, das sie Mimi nannte. Bis sich herausstellte, dass die Meerschweinlady ein Männchen war. Flugs wurde Mimi in Jimmy umgetauft und die Welt war wieder in Ordnung.