Unglaublich, wie die Deutsche Bahn AG ihre Sozialarbeiter am Elmshorner Bahnhof behandelt.

So müssen die zumeist freiwilligen Helfer der Bahnhofsmission, wenn sie sich die Hände waschen, Kaffee oder Tee kochen wollen, zum Damen-Klo laufen, weil ihr Büro im Bahnhof keinen eigenen Wasseranschluss hat. Ein Zustand, mit dem die Elmshorner Bahnhofsmission seit einem Jahr leben muss, wie der Sprecher der Deutschen Bahn AG bestätigt. Diese sei ja aus ihren alten Räumlichkeiten, wo das Dach undicht war, in das Büro am Bahnsteig umgezogen.

Unfassbar. Die Bahnhofsmissions-Mitarbeiter haben also aus Sicht der Deutschen Bahn AG die Wahl zwischen Räumen, in die es reinregnet oder die gar kein Wasser haben. Das ist zynisch, unverschämt und untragbar. Zu sagen, langfristig solle es neue Räumlichkeiten geben, ist keine Entschuldigung. Ein Unternehmen, das bei rund 40 Milliarden Euro Umsatz 1,5 Milliarden Euro Gewinn im Jahr erwirtschaftet, sollte in der Lage sein, seinen Mitarbeitern angemessene Arbeitsbedingungen zur Verfügung zu stellen.

Auch wenn der Elmshorner Bahnhof sowieso umgebaut werden soll, ist das kein Hinderungsgrund für diese kleine Baumaßnahme. Einen Wasseranschluss vom Reise-Zentrum der DB direkt nebenan in die Missionsräume zu legen, kann jeder Sanitärtechniker und sollte nicht die Welt kosten. Zumal die Deutsche Bahn AG die vielen Hundert Helfer in den 100 Bahnhofsmissionen nicht einmal bezahlt.