Der Feuerwehrmann ist einer der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. Ein Einsatzprotokoll

Schenefeld. Donnerstag um 19.15 Uhr, kurz nach Feierabend, sorgt das Sturmtief Xaver für den ersten Einsatz von Florian Ehlers. Eine 18 Meter hohe Birke war von dem Orkan gegen ein Mehrfamilienhaus im Papenmoorweg in Schenefeld gedrückt worden. Die Einsatzkräfte der Wehr müssen ihn so entfernen, dass der unter Spannung stehende entwurzelte Baum kontrolliert umfällt. Florian Ehlers ist einer der wenigen, der die Kettensäge auch bedienen darf, weil er eine spezielle Ausbildung dafür hat. Trotzdem, die erste Aufgabe des Abends ist knifflig. Eineinhalb Stunden benötigen die Kräfte, um den Baum zu zerlegen.

Auf dem Weg zum nächsten Einsatz montiert das Team noch kurz ein Werbeplakat am Parkgrund ab, das auf die Fahrbahn zu stürzen droht. Zehn Minuten später geht es für Ehlers zum Uetersener Weg. Wieder hat der Sturm zugeschlagen: Zwei Bäume versperren die Straße. Ehlers greift wieder zur Säge. Um auch noch morsche Äste in schwindelerregender Höhe zu entfernen, klettert Ehlers in den Korb des Drehleiterwagens. Anschließend gibt es eine Pause und etwas Warmes: In der Wache wartet Erbsensuppe mit Würstchen auf die Helfer. Es ist 21.50 Uhr, als der Wagen mit Ehlers und seinen Kameraden wieder losdüst. In der Stettiner Straße ist ein Baum auf einen BMW gekracht. „Wir mussten die Tanne so zersägen, dass sie das Auto nicht noch mehr beschädigt“, erzählt Ehlers.

Der Schenefelder ist seit zehn Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr. Der ehrenamtliche Dienst ist Familientradition. Sein Vater ist bei der Feuerwehr. Sein Großonkel, sein Großcousin und sein Bruder sind es auch. Die Familie wohnte sogar lange in der Halstenbeker Wache. Deshalb überlegt der 21-Jährige nicht lange, ob er seinen Feierabend nicht doch lieber anders verbringen möchte, als bei dem Unwetter draußen Bäume zu zerlegen. „Ich möchte Menschen helfen“, sagt er.

Am Donnerstag war er dafür bis 1.30 Uhr unterwegs. Um 5.30 Uhr klingelte schon wieder sein Wecker. Ehlers arbeitet als Heizungsmonteur. Sein Chef hat Verständnis für seine ehrenamtlichen Job, der keine Rücksicht auf Arbeitszeiten nimmt. Während Sturm Christian wütete, war Ehlers ab mittags im Dauereinsatz, so wie es viele seiner Kameraden bei einer der 50 Feuerwehren im Kreis Pinneberg dank Christian und Xaver waren.