Wegen eines Rechenfehlers wird der Ausbau 360.000 Euro weniger als geplant kosten

Tornesch. Der geplante Ausbau der Tornescher Norderstraße wird günstiger als bislang geschätzt. Laut Silvia Köhn vom Bau- und Planungsamt der Stadt Tornesch werde das Bauprojekt wahrscheinlich etwa 1,125 Millionen Euro kosten und damit 360.000 Euro günstiger sein als bei der ersten Kostenschätzung angegeben. Ursache für die Minderung ist, dass von dem beauftragten Planungsbüro die Ingenieurhonorare in zwei Posten aufgeführt und somit fälschlich doppelt berechnet wurden. Dies sei, so die Stadt, erst bei einer Prüfung aller Kostenpunkte aufgefallen. „Das ist eine gute Nachricht für die Anwohner“, sagte Köhn auf der Sitzung des Bauausschusses am Montagabend.

In der Norder- und in der Schwennesenstraße müssen die Abwasserleitungen erneuert werden, da sie zu alt, rissig und für die künftig zu erwartenden Regenmengen nicht ausreichen. Die Stadt will die bereits in Teilen beschädigten Straßen gleich mitsanieren. Laut den aktuellen Berechnungen der Stadtverwaltung ergeben sich für die 260 Meter lange Schwennesenstraße 351.000 Euro als sogenannte beitragsfähige Kosten. Das bedeutet, dass die Anlieger geschätzt 15,72 Euro pro Quadratmeter zahlen müssten. In der 660 Meter langen Norderstraße, die in zwei Abschnitten saniert werden soll, würden die beitragsfähigen Kosten bei 775.000 Euro liegen, die Anliegerbeiträge bei 13,74 Euro pro Quadratmeter.

Anwohner kritisieren das Vorhaben als überzogen und zu teuer für viele Grundstücksbesitzer. Die Verwaltung hatte auf die Bürgerkritik in der Bauausschusssitzung am 21. Oktober reagiert und eine Info-Veranstaltung angeboten, in der Anlieger ihre Bedenken äußern und Ideen einbringen konnten. „Die Veranstaltungen wurden gut angenommen, gravierende Änderungen an den Plänen haben sich aber nicht ergeben“, so Köhn.

Trotz der nun bekannten Kostenminderung ist für viele Anwohner nach wie vor unklar, wie sich die Kosten für beide Bauprojekte genau zusammensetzen. Sie verlangen mehr Transparenz von Seiten der Verwaltung. Auch einzelne Ausschussmitglieder fordern eine bessere Aufschlüsselung. „Die Kosten könnten klarer dargestellt sein. Das wäre verständlicher für die Anwohner und würde viele Irritationen verhindern“, urteilte SPD-Ratsherr Artur Rieck.

Bürgermeister Roland Krügel sah das ähnlich. „Die Kritik ist nachvollziehbar. Am Ende will ich wissen, was kostet das Projekt insgesamt und wieviel kostet es pro Maßnahmenträger? Was wird von den Kosten später auf die Bürger umgelegt? Hier werden wir im Sinne der Bürger nachbessern“, so Krügel. Endgültige Zahlen gebe es ohnehin erst, wenn konkrete Angebote von Baufirmen vorlägen. Um eine höchstmögliche Transparenz zu sichern, beschloss der Ausschuss letzlich einstimmig, beide Bauprojekte auf den Weg zu bringen und eine Briefinformation an alle Anlieger zu verschicken.