Verein aus Klein Nordende darf sich über den ersten Platz und 6000 Euro freuen

Klein Nordende. Der Verein für extensive Robustrinderhaltung im Liether Moor wurde am Sonntag mit dem ersten Preis des Hanse-Umweltpreises für Natur- und Umweltschutz ausgezeichnet. Der Naturschutzbund NABU Hamburg, die Firma Globetrotter und Schirmherrin Dagmar Berghoff zeichneten die ehrenamtlichen Naturschützer aus Klein Nordende mit dem mit 6000 Euro dotierten Preis aus.

Dieter Wichmann nahm die Auszeichnung stellvertretend für den Verein entgegen, der 2012 auch schon zu den Preisträgern im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ gehörte. Der erste Vorsitzende hatte 2010 die Idee, die Weidetiere als Landschaftspfleger für die hiesige Moorlandschaft einzusetzen. Die robusten Highland-Cattle gestalten auf rund 100 Hektar ganzjährig in geringer Dichte die Landschaft, ähnlich wie es wilde Huftiere in früheren Zeiten in der Naturlandschaft taten. Durch Verbiss und Tritt entstehen abwechslungsreiche Mosaike aus Weiderasen, Hochstaudenfluren, offenen Böden, Gebüschen und Wäldern. Die Rinder fressen die Binsen, die vorher alles überwucherten, sodass auch seltene Blumen und wilde Kräuter wieder eine Chance haben. Das lockt wiederum Kiebitze, Kraniche und Störche an.

Die Vereinsmitglieder ergänzen die naturnahe Beweidung durch klassische Biotoppflege. Sie legen Froschteiche an, minimieren das hochgiftige Doldengewächs Schierling an den Wassergräben (dem schon ein Bulle zum Opfer fiel), fällen eingeschleppte Akazienbäume, pflegen den „Kuhweg“, einen Rundwanderweg durchs Moor. Gleichzeitig ergibt die Kreuzung aus Highland-Cattle mit einem Whitebred-Shorthorn-Bullen besonders hochwertige Fleischqualitäten, die sich gut vermarkten lassen.

Der zweite Platz ging ans Vogelschutzprojekt der Kita Tabita an der Kreuzkirche Hamburg-Ottensen, der dritte an Klaus Lange für ein Klimaschutzprojekt in Rahlstedt.