Quickborner Verein der Fluglärmgegner hat keinen neuen Vorstand gefunden. Geld an soziale Zwecke

Quickborn. Die Fluglärmgegner im Raum Quickborn-Hasloh haben keine Lobby mehr. Die Mitgliederversammlung des Interessengemeinschaft Flugschneise-Nord am Donnerstagabend war zugleich die letzte. Die 40 anwesenden der 271 Mitglieder starken Vereinigung stimmten mehrheitlich für die Auflösung des Vereins, der sich 40 Jahre lang für eine gerechte Verteilung des Fluglärms vom Hamburger Flughafen eingesetzt hat. „Ich bedauere das sehr“, sagte Vereinsvorsitzender Eberhard von Lany am Tag danach. „Aber wir können ja niemanden zwingen, und es hat sich auch keiner gemeldet, der den Vorsitz übernehmen will.“

So hatte der Vorstand schon vor Monaten angekündigt, dass er seine Ämter zum Jahresende 2013 niederlegen wolle. Von Lany, 14 Jahre im Amt und inzwischen 75 Jahre alt, hatte bereits bei seiner Wiederwahl vor zwei Jahren betont, dass dies seine letzte Amtszeit werden würde. Einem Aufruf an die Mitglieder, sich für den Vorstand zur Verfügung zu stellen, folgten lediglich zwei Personen, die aber den Verein nur aus der zweiten Reihe zu führen bereit waren. „Das reicht natürlich nicht“, sagt von Lany enttäuscht. Erstmals waren die lokalen Medien nicht zur Mitgliedersammlung eingeladen worden, weil der Vorstand heftige Auseinandersetzungen befürchtete. Nun sagt von Lany: „Vorwürfe oder gar eine Schlammschlacht gab es nicht.“

Das Vereinsvermögen geht an Einrichtungen in Quickborn und Hasloh

Nach zwei Stunden sei die Versammlung beendet worden. Zuvor hatten sich die Mitglieder noch darüber verständigt, dass Vereinsvermögen von einigen Tausend Euro an mehrere soziale Einrichtungen in Quickborn und Hasloh aufzuteilen. Die genaue Summe wollte von Lany nicht nennen. „Wir haben jetzt mit der Vereinsauflösung bis 2016 Zeit.“ Falls sich wider Erwarten noch Menschen finden sollten, die einen neuen Verein für Fluglärmgegner gründen wollten, stünden sie gerne mit Rat und Tat zur Seit, betonen von Lany und sein Stellvertreter Jürgen Radowitz. „Wir stellen ihnen auch alle unsere Unterlagen zur Verfügung. In 40 Jahren ist da allerhand zusammengekommen.“

Vor einem Jahr hatte die IG Flugschneise-Nord ihren Beschluss zurückgezogen, gegen den Hamburger Senat zu klagen. Ein Pinneberger Verwaltungsrechtler hatte dem Verein zuvor in einem ausführlichen Gutachten dargelegt, das der Hamburger Flughafen zurzeit keine geltende Betriebsgenehmigung besitze. Dem Vereinsvorstand war dann aber das finanzielle Risiko dieser Klage zu hoch.