Das Beispiel von Tangstedt zeigt, dass sich eine kleine Gemeinde durchaus im Wettbewerb um florierende Unternehmen gegen die Konkurrenz der größeren Städte behaupten kann.

So war die Nachbargemeinde von Rellingen und Pinneberg zwar erste Wahl, als es für Firmenchef Conzen darum ging, einen geeigneten Standort zu finden, wo sich sein stark wachsendes Unternehmen für die nächsten Jahrzehnte ansiedeln könnte. Aber auch Schenefeld und Tornesch buhlten um das gewinnträchtige Unternehmen. Darum mussten die Tangstedter Gemeindevertreter schnell handeln und finanzielle Risiken eingehen.

Doch dieses Wagnis dürfte sich für die Zukunft gelohnt haben. So bietet das jetzt geschaffene neue Gewerbegebiet nicht nur ausreichend Platz für den größten Gewerbesteuerzahler. Auch andere expandierende Handwerksbetriebe aus dem Ort können sich dort niederlassen und versprechen ebenfalls Wachstum für die Zukunft. Das Investitions-Risiko von Grundstückskauf und Erschließung dürfte dadurch für die Gemeinde überschaubar bleiben. Langfristig müsste sich diese Ausgabe sogar lohnen, weil sie der Gemeinde höhere Steuereinnahmen in Aussicht stellt.

Es stimmt also nicht immer, dass die Großen die Kleinen schlucken. Wenn die Kleinen wie jetzt in Tangstedt weitsichtig und klug handeln, können sie im Konzert der Großen mitspielen. Denn der Unternehmer weiß eine Kommune zu schätzen, die sich um ihn kümmert und ihm manche Sorge für die Zukunft abnimmt.