Für die Liebsten nur das Beste: Das Abendblatt stellt immer montags Kindergärten aus dem Kreis vor. Heute: der Robinson Kindergarten in Hasloh

Hasloh. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Viele Kinder laufen auf Antonia zu, die ihren fünften Geburtstag feiert. Es gibt Umarmungen, ein kleines Geschenk und eine selbst gebastelte Krone – natürlich in Rot, mit viel Glitzer. Und: Es wird festlich gespeist, denn im Robinson Kindergarten in Hasloh ist es üblich, dass Geburtstagskinder an ihrem Festtag ganz besonders bekocht werden.

Das Geburtstagskind kann sich aussuchen, was es zum Mittag essen möchte. Die Eltern bringen die Zutaten mit, die anschließend gemeinsam in großer Runde zubereitet werden. Antonia hat sich für Pommes mit Würstchen entschieden. „Der Renner, momentan", erzählt Eileen Rohrbach, die im Vorstand der Elterninitiative sitzt. „Wir backen auch Pizza oder kochen Spaghetti Bolognese. Im Wald haben wir aber auch schon gegrillt", so die Mutter.

Der Robinson Kindergarten wurde vor 20 Jahren gegründet. Wie mittlerweile viele Kindergärten, ist er aus einer Eltern-Kind-Initiative entstanden, die dem Mangel an Betreuungsmöglichkeiten entgegenwirken wollte. Mit einer kleinen Vormittagsgruppe haben sie damals in Hasloh angefangen; heute besuchen 32 Kinder die Kita. Es gibt eine Vormittags- und eine Ganztagsgruppe.

Wie in allen Kindergärten, die aus einer Initiative von Eltern entstanden, wird auch in Hasloh Elternarbeit großgeschrieben. Der Kindergarten sieht sich als familienergänzende und -unterstützende Einrichtung. Mütter und Väter helfen an allen Stellen mit, beispielsweise bei der Organisation und Planung von Ausflügen, Festen, Flohmärkten oder auch Renovierungsarbeiten. Doch damit nicht genug: In der Vormittagsgruppe werden die Erzieher von einen Elternteil unterstützt, egal ob beim Spielen, Singen oder Trösten. Dank des persönlichen Engagements ist hier ein sehr familiäres Gruppengefühl unter den Mitgliedern entstanden, was den Kindern guttut. Zudem greifen immer mehr Väter aktiv ein – damit ist der Kindergarten keineswegs mehr ausschließlich in weiblicher Hand.

Dass es wöchentlich jeweils einen neuen Co-Erzieher gibt, stört die Kleinen nicht. „Unser Tagesablauf ist relativ konservativ“, sagt Kita-Leiterin Beate Haines. Verlässliche Bezugspersonen, ein rhythmisierter Ablauf, Stabilität in der Kindergruppe sowie Räume, die Orientierung bieten, helfen den Kindern, die vielfältigen Eindrücke zu ordnen, sie überschaubar und berechenbar zu machen. Und sie tragen dazu bei, dass sich die Kinder auch zunehmend selbstständig darin bewegen können.

Die fünf Pädagogen verfolgen auch kein starres Konzept. Verschiedene Ansätze aus der Kindergartenpädagogik werden ausgewogen verwirklicht und zusammengestellt. „Das Erwerben der sozialen Kompetenz ist für uns das Allerwichtigste. Wir suchen immer wieder nach Möglichkeiten, das soziale Miteinander der Kinder zu unterstützen und zu fördern“, so die Kita-Chefin.

Kleine Projekte, Sportunterricht, der Großelterntag sowie Ausflüge gehören auch zum Alltag in dieser Einrichtung. Außer Besuchen von Bauernhöfen stehen Fahrten zu einem Tierpark oder zu einem Feuerwehrhaus im Vordergrund. Am beliebtesten sind Hortreisen nach Mözen im Kreis Segeberg oder die urige Heuübernachtung in Aukrug. Selbstverständlich erwartet die Kleinen auch das komplette, von der Landesregierung vorgeschriebene Bildungsprogramm eines Kindergartens.