37-Jährige aus Uetersen ist an Blutkrebs erkrankt. Suche nach Knochenmarkspender bislang erfolglos

Uetersen. Ihr größter Wunsch ist es, ihre beiden kleinen Kinder aufwachsen zu sehen. Doch dass dieser in Erfüllung gehen wird, ist alles andere als sicher. Susanne aus Uetersen leidet an Blutkrebs, nur eine Stammzellentransplantation kann ihr Leben retten. Bislang wurde allerdings kein passender Spender gefunden. Aus diesem Grund haben nun Freunde der 37-Jährigen zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS eine große Registrierungsaktion gestartet.

Susanne selbst verfolgt die Vorbereitungen für die Typisierung aus dem Krankenhaus und hofft, dass am 7. Dezember (10 bis 16 Uhr) in der Grundschule Birkenallee möglichst viele Menschen aus der Region die Gewebemerkmale ihres Blutes bestimmen lassen, auch damit anderen Patienten geholfen werden kann. „Für jeden Einzelnen von uns bedeuten fünf Milliliter Blut sehr wenig. Für Susanne ist es eine Frage des Überlebens“, sagt Landrat Oliver Stolz, der die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen hat.

Laut DKMS erkrankt statistisch gesehen alle 16 Minuten in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs, darunter sind viele Kinder und Jugendliche. Für viele Patienten ist, so wie für Susanne, die Übertragung gesunder Stammzellen die einzige Überlebenschance. Die DKMS ist nach eigenen Angaben mit fast vier Millionen registrierten Stammzellspendern der weltweit größte Dateienverbund. Täglich spenden demnach durchschnittlich 15 DKMS-Spender Stammzellen. Dennoch könne für zahlreiche Patienten kein Spender gefunden werden.

Es kommt nur sehr selten vor, dass zwei Menschen nahezu identische Gewebemerkmale haben. Die Suche ist aber auch deshalb so schwierig, weil noch immer viel zu wenig Menschen als potenzielle Stammzellspender zur Verfügung stehen. Wer sich nicht in eine Spenderdatei aufnehmen lässt, kann schließlich auch nicht gefunden werden. Bei einer Typisierung mitmachen kann grundsätzlich jeder zwischen 17 und 55 Jahren, der in guter gesundheitlicher Verfassung ist. Nach dem Ausfüllen einer Einverständniserklärung werden dem Spender fünf Milliliter Blut abgenommen, damit seine Gewebemerkmale bestimmt werden können.

„Vielleicht sind gerade Sie es, der Susanne oder einem anderen Patienten das Leben retten kann. Sie tragen das Gegenmittel in sich. Gehen Sie nicht einfach damit spazieren“, appelliert Landrat Stolz. Sich typisieren zu lassen, sei Ausdruck gesellschaftlicher Solidarität. Die Typisierung jedes Spenders kostet die DKMS nach eigenen Angaben 50 Euro, die gemeinnützige Gesellschaft ist daher auch auf Spenden angewiesen, damit Aktionen wie die in Uetersen überhaupt stattfinden können. Menschen, die sich bereits registrieren lassen haben, müssen nicht erneut an einer Typisierung teilnehmen.

www.dkms.de