Mehr als 300 Päckchen wurden an der Grund- und Gemeinschaftsschule An der Bek für den vom Round Table 27 Pinneberg organisierten Transport gepackt

Halstenbek. Erst war der kleine Dragos etwas schüchtern. Doch als er das Päckchen von Piet aus der vierten Klasse der Grundschule in Halstenbek in seinen Händen hielt, strahlte er über das ganze Gesicht. Dragos lebt in einer rumänischen Kleinstadt nahe Jassy in der Region Moldau. Im vergangenen Jahr hielt kurz vor Weihnachten ein Lkw aus Deutschland vor seinem Kindergarten und verteilte an die 104 Kinder dort Weihnachtspäckchen.

Auch in diesem Jahr startet wieder ein Konvoi – entsendet vom Round Table und dem Ladies Circle Deutschland – in die ärmsten Regionen Rumäniens, Moldawiens und der Ukraine, um Kindern in Waisenhäusern, Kliniken, Schulen und Kindergärten mit den von Schülern gepackten Weihnachtsgeschenken eine Freude zu machen.

Mehrere Klassen der Helene-Lange-Grundschule aus Pinneberg und der Grund- und Gemeinschaftsschule An der Bek in Halstenbek halfen am Freitag, Weihnachtsgeschenke in den vom Verein Round Table 27 in Pinneberg bereitgestellten Transporter zu verfrachten. Etwa 350 Schüler verpackten die Pakete in Geschenkpapier. Mehr als 300 Päckchen konnten Christian Neuhaus und Eckhardt Klinksiek vom Round Table in Halstenbek einsammeln. „Das ist jedes Jahr eine richtig wuselige Aktion“, sagt Lehrerin Ulrike Böhmer. Die Päckchen, die auf dem Speicher eines Pinneberger Geschäftshauses zwischengelagert werden, müssen nun in Umzugskartons sortiert werden.

Was geht an einen Jungen? Was ist für ein Mädchen bestimmt? Natürlich spielt auch das Alter eine Rolle. Anschließend werden sie in Herzhorn im Kreis Steinburg in große Sattelzüge verladen, die dann Richtung Hanau östlich von Frankfurt am Main fahren. Von dort aus startet der Konvoi.

Im vergangenen Jahr kamen 50.000 Päckchen aus ganz Deutschland zusammen. Der Teil, der in die Ukraine fuhr, bestand aus einem Reisebus und einigen Lkws. Nach Rumänien und Moldawien fuhren insgesamt 24 Fahrzeuge, darunter 18 Sattelzüge und ein 7,5-Tonnen-Lkw. Davon rollten 14 Vierzigtonner Richtung Rumänien. Freiwillige Helfer begleiteten das Vorhaben in Bussen auf eigene Rechnung.

Fast zwei Tage werden sie auch diesmal unterwegs sein. Ausreichend Parkplätze zu finden, grenzt an eine logistische Meisterleistung.

Die Caritas in Rumänien hilft mit Kontakten und Ortskenntnissen, stellt Transporter und Lieferwagen zur Verfügung. Ziel ist es, möglichst viele Institutionen anzufahren, die sich um bedürftige Kinder bemühen. Um möglichst viele Stationen anfahren zu können, teilt sich die Gruppe.

Piets Paket wäre im vergangenen Jahr übrigens beinahe nicht bei Dragos angekommen. Er hatte das Geschenk erst unter dem Arm, legte es im Bus auf dem Weg zur Schule dann auf den Sitz neben ihm, wo er es beim Aussteigen vergaß. Piet versuchte noch den Busfahrer auf sich aufmerksam zu machen, doch der Bus war weg. Glück im Unglück: über das Bus-Depot kam es zurück zu Piet und am Ende zu Dragos. Auf der eigens eingerichteten Website www.weihnachtspaeckchenkonvoi.de kann der Weg des Konvois auf einem Blog nachverfolgt werden.