Rettung oder Todesstoß? Bedenkzeit über Zukunft der „Biene“ bis zum 27. November

Schenefeld. Die Handwerker kommen. Auf der Dauerbaustelle der geplanten Kita Biene Sonnenstrahl an der Lindenallee wird nach mehr als einem Jahr Stillstand wieder Leben einkehren. Aber die von Eltern ersehnte Aktivität an der Lindenallee ist nur von kurzer Dauer. Der Bauträger, der Verein Heilpädagogisches Förderzentrum Friedrichshulde, hat sich mit der Schenefelder Stadtverwaltung lediglich darauf verständigt, den Rohbau für den Winter zu sichern. Sprich: Es kommt ein Dach drauf, um das halbfertige Gebäude vor Winterschäden zu bewahren.

Damit ist aber auch schon Schluss mit der Einigkeit zwischen Stadt und Bauträger. Am Donnerstagabend sollte ursprünglich die Entscheidung über die Zukunft der Waldorfkita fallen. Die Kommunalpolitiker hatten dabei vergebens auf eine Erklärung des Bauträgers für die Probleme in der Vergangenheit gewartet. Das will Geschäftsführerin Sabine Birkhoff vom Förderzentrum Friedrichshulde jetzt nachholen und die Fraktionschefs in der kommenden Woche zu sich ins Haus laden und von der Rettung der Bauruine überzeugen.

Die Idee, die auf dem Tisch liegt: Die Stadt wird Bauherr, kauft den Rohbau vom Förderverein und steigt in den Pachtvertrag für das Grundstück ein. So soll die Sache vorangetrieben und die dringend benötigten 35 Betreuungsplätze für Kinder geschaffen werden. Bislang verzögerten Verfahrensfehler bei der Ausschreibung das Projekt so erheblich, dass die 280.000 Euro an zugesagten Fördermittel durch Bund und Land weg sind. Dadurch gerät auch der Verein in finanzielle Schwierigkeiten.

Die Stadt hat nach einem Gutachten ein Angebot für die Übernahme des Rohbaus in Höhe von 133.000 Euro vorgelegt. Allerdings rechnet die Geschäftsführung des Heilpädagogischen Förderzentrums auf Grundlage desselben Gutachtens laut Abendblatt-Informationen mit einer Summe, die doppelt so hoch liegt. Das kam bei den Kommunalpolitikern nicht gut an und ließ die Stimmung kippen. Trotzdem soll es in dieser Sache ein weiteres Gespräch zwischen Stadtverwaltung und den Vertretern des Förderzentrums Anfang der kommenden Woche geben.

Das wollen die Politiker abwarten. Denn es soll geklärt sein, inwieweit die Übernahme des Baus die Stadt teurer zu stehen kommt als ein Kita-Neubau in Modulbauweise. Derzeit wird von einer Summe zwischen 340.000 und 500.000 Euro ausgegangenen, die der Weiterbau die Stadt kosten würde. Die Entscheidung über den Weiterbau oder einen großen Neubau auf städtischem Grund soll bei der Sondersitzung des Hauptausschusses am Mittwoch, 27. November, fallen.