Die Stadtwerke im Kreis Pinneberg sind stark engagiert, die Bevölkerung mit Glasfasernetzen auszustatten.

Sie haben erkannt, dass ein schneller Internetzugang heute zur Daseinsvorsorge gehört und dass dies ein lukratives neues Standbein für die kommunale Versorgungswirtschaft ist. Das ist strategisch richtig und zahlt sich für den Bürger aus. Neben einem relativ günstigen Internetanschluss verspricht es dem kommunalen Betrieb Gewinne für die Zukunft, die die Städte in Schulen, Kindergärten und Straßen investieren können.

Still und heimlich haben sich die Werkleiter dabei aber von der Tariftreue verabschiedet. Die meisten Breitband-Töchter gehören nicht wie die Mutter dem kommunalen Arbeitgeberverband an. Ihre Mitarbeiter werden nicht nach Tarif bezahlt. Dies sei bislang kein Thema unter den 21 Glasfaser-Gesellschaften der Stadtwerke gewesen, sagt deren Geschäftsleiter Dieter Perdelwitz. Wichtiger sei die Versorgung des ländlichen Raumes mit Glasfaserkabeln.

Doch das darf nicht auf Kosten der Mitarbeiter geschehen. Auch wenn der Aufbau des Glasfasernetzes zunächst ein Zuschussgeschäft sein mag. In ein paar Jahren fließen diese Gelder zurück. Da haben die Mitarbeiter ein Anrecht darauf, daran zu partizipieren und gleich behandelt zu werden. Schön, dass der Quickborner Werkleiter Memetzidis diese soziale Verantwortung jetzt ähnlich sieht. Die anderen sollten diesem Beispiel folgen.