Mitte dieser Woche beginnen die Bauarbeiten auf dem Kreishausgelände. Anfang 2014 kommt das Hochhaus weg

Pinneberg. Auf dem ehemaligen Kreishausgelände zwischen der Lindenstraße und dem Drosteipark in Pinneberg tut sich etwas. Nach Informationen des Hamburger Abendblattes beginnen jetzt die Tiefbauarbeiten auf dem Gelände Moltkestraße/Von-Ahlefeldt-Stieg. Das Gelände ist rund 2200 Quadratmeter groß. „Mitte dieser Woche kommen die Bagger und fangen mit dem Ausbaggern an“, sagte Wolfgang Hermann, Vorstand der Pinneberger Wohnungsbaugenossenschaft Neue GeWoGe, auf Anfrage.

Die GeWoGe ist der kleinere der beiden Investoren, die das Kreishausareal im Dezember 2011 gekauft hatten. Die GeWoGe hatte für 960.000 Euro den Zuschlag bekommen. Der größere Investor ist der Rendsburger Unternehmer Michael Demandt. Er investierte 2,59 Millionen Euro. Dafür bekam er das ehemalige Kreishaus mit dem Hochhaus an der Lindenstraße und das denkmalgeschützte frühere Krankenhaus am Drosteipark.

Auch Michael Demandt steht in den Startlöchern. „In dieser Woche werden wir unsere Unterlagen bei der Bauaufsicht in Pinneberg abgeben“, sagte Demandt dem Hamburger Abendblatt auf Anfrage. Bis Ende vergangener Woche lagen das Lüftungsgutachten für die geplante Tiefgarage und das Brandschutzgutachten noch nicht vor. „Das Brandschutzgutachten muss aber nicht zum Zeitpunkt der Baugenehmigung vorliegen“, sagte der Pinneberger Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Bauen, Klaus Stieghorst.

Der Bauamtsleiter will das Bauantragsverfahren bis Ende nächster Woche abschließen. „Ich hoffe, dass wir Ende November die Baugenehmigung erteilen können“, sagte Klaus Stieghorst. Mit so viel Eile rechnet der Rendsburger Unternehmer Michael Demandt gar nicht. „Ich bin schon zufrieden, wenn wir bis Ende Dezember die Baugenehmigung auf dem Tisch liegen haben.“

Demandt hat eine Fläche von 8800 Quadratmetern erworben. „Das Hochhaus an der Lindenstraße wollen wir im Januar, Februar 2014 abreißen“, sagte der Unternehmer dem Hamburger Abendblatt. Im Hochsommer nächsten Jahres soll der Hochbau beginnen. „Mitte Ende 2015 wollen wir mit dem Bau fertig sein“, sagte der Rendsburger Demandt.

Bis dahin sollen 119 Wohneinheiten entstehen. Sie sollen eine Größe von 50 bis 100 Quadratmetern haben. Zudem werden 140 Tiefgaragenplätze gebaut; die alte Tiefgarage wird abgebrochen.

Im ehemaligen Krankenhaus, das ab 1866 gebaut wurde, werden keine Wohnungen entstehen. Hier baut Demandt Büros mit einer Gesamtfläche von 1500 Quadratmetern – die Büros sollen 50 bis 500 Quadratmeter groß sein.

Auf dem Hochhausgelände werden Niedrigenergiehäuser (KfW-40-Häuser), so genannte 4-Liter-Häuser, gebaut. Sie verbrauchen im Schnitt vier Liter Heizöl jährlich pro Quadratmeter. Die Heizkosten sollen bei 50 Cent pro Quadratmeter monatlich liegen.

Michael Demandt hat dem Hamburger Abendblatt auch schon einmal die Mietpreise für die Wohnungen genannt: „Ich rechne mit Kosten von 10,50 Euro netto kalt pro Quadratmeter“, sagte der Unternehmer. Die 48 geförderten Wohnungen sollen 5,40 Euro netto kalt pro Quadratmeter kosten.

Auch Vorstand Wolfgang Hermann von der Wohnungsbaugenossenschaft Neue GeWoGe hat sich schon Gedanken über die künftigen Mietkosten gemacht: „Sie werden zwischen zehn und elf Euro netto kalt pro Quadratmeter liegen“, sagte Wolfgang Hermann dem Hamburger Abendblatt.

Die GeWoGe baut 32 Wohnungen mit insgesamt 2520 Quadratmetern Wohnfläche; die Wohnungen sind zwei bis vier Zimmer groß und bemessen sich zwischen 60 und 120 Quadratmetern. Ein Büro mit einer Fläche von 420 Quadratmetern wird auch in den Neubau einziehen. Die Tiefgarage umfasst 28 Stellplätze.

„Unsere Häuser haben einen Aufzug, die Wohnungen sind sehr gut ausgestattet“, sagte Wolfgang Hermann. „Es gibt bereits Interesse von Mitgliedern und Nichtmitgliedern.“