Verwaltung legt Neubauplan vor, der 2014 Grundlage für Architektenwettbewerb sein soll

Elmshorn. Der nächste Schritt in Richtung neues Rathaus ist gemacht: Die Verwaltung der Stadt Elmshorn hat im Sonderausschuss Rathaus ein Raum- und Funktionsmodell für den Neubau vorgelegt. Voraussetzung war, dass ein Flächenbedarf von 7000 Quadratmetern nicht überschritten wird. „Wir bleiben mit unserer Aufstellung darunter“, sagt Volker Hatje, Stadtrat und angehender Bürgermeister. „Wir gehen von 6300 Quadratmetern Büro- und sonstiger Nutzungsflächen, zum Beispiel Sanitärräume, aus.“ Nicht mit eingerechnet sind Parkplätze.

Der Plan sieht vor, dass die Kollegen aus dem Amt für Kinder, Jugend, Schule und Sport, die ihre Büros derzeit in der Weißen Villa an der Schulstraße haben, ebenfalls ins neue Rathaus umziehen. Die frei werdenden Büroräume der Weißen Villa sollen von den Mitarbeitern des Amtes für Kultur und Weiterbildung bezogen werden.

Aufgrund dieses Umzugs werden Flächen in dem Gebäude der Volkshochschule frei. Dort könnte – so die Idee der Verwaltung – das Verwaltungsarchiv, das selten genutzt wird, untergebracht werden. In einem Nebengebäude zum Rathaus (das dann mit einfacherer Ausstattung versehen werden kann) ist Platz für das Lager und die Werkstatt des Hausmeisters. Das Standesamt soll in der Weißen Villa bleiben.

„Im alten Rathaus sind die Büros extrem schlecht geschnitten“, sagt Hatje. Im Neubau dagegen sind insgesamt 178 Einzel- und Doppelbüros vorgesehen, 97 Einzelbüros und 75 Doppelbüros, plus sechs Doppelbüros zur Archivnutzung.

Es entstünden also 38 zusätzliche Büros, die meisten 18 Quadratmeter groß. „Platz sparen wir bei der Aktenlagerung“, sagt Hatje. Diese sollen digitalisiert oder ausgelagert werden. Amtsleiter oder technische Mitarbeiter sollen größere Räume erhalten.

Das Konzept sei wohlwollend zur Kenntnis genommen worden und werde nun in den Fraktionen beraten, so Hatje. Allerdings wurde der Vorschlag, den großen Sitzungssaal für das Stadtverordnetenkollegium multifunktional zu gestalten, kontrovers diskutiert. Laut Raummodell soll der große Saal mit mobilen Zwischenwänden unterteilt werden, sodass drei bis fünf Räume für kleinere Ausschüsse entstehen. Einige Politiker fürchten, der repräsentative Charakter des Kollegiumssaales könnte verloren gehen.

Das Gebäudemanagement muss nun die Kosten schätzen. Bisher gehen Verwaltung und Politiker von circa 16 Millionen Euro aus. Die Kosten für die Sanierung des alten, denkmalgeschützten Rathauses wären nahezu gleich gewesen. Was aus dem Gebäude wird, ist noch vollkommen unklar. Der Einzug in den Neubau wird schätzungsweise aber auch noch fünf Jahre dauern.

Das Raummodell ermöglicht einen ersten Überblick über den anstehenden Bau und dient der Gebäudeplanung als Grundlage. „Wir möchten die Öffentlichkeit mit in die Planung einbeziehen“, sagt Hatje. Wie diese Beteiligung aussehen soll, ist noch nicht klar. Denn derzeit verhandelt die Stadt noch mit Grundstückseigentümern. Das neue Rathaus soll im Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen entstehen. Drei Standorte stehen zur Wahl.

Auf dem Gelände standen früher Schlachtereien, Gerbereien und Lederfabriken. Zu möglichen Altlasten gibt es noch keine Aussagen. Erst wenn geklärt ist, ob der Boden eventuell abgetragen werden muss, kann über den Preis verhandelt werden. Der Architektenwettbewerb ist aber bereits für 2014 geplant.