Pinnebergs Bürgermeisterin lud zu einem Runden Tisch. Am Ende der Zusammenkunft stand bei ihr vor allem eines: Enttäuschung

Pinneberg . „Empörung, Unverständnis, Verbitterung.“ So fasste Urte Steinberg die Reaktionen zusammen. Der von Pinnebergs Bürgermeisterin anberaumte Krisengipfel hat am Freitagabend nicht die von vielen Menschen im Kreis erhoffte Wende auf dem Sparkurs der Sparkasse Südholstein gebracht. „Ich bin schwer enttäuscht“, beschrieb Steinberg am Tag nach der gut anderthalbstündigen Sitzung mit Sparkassen-Verantwortlichen, Politikern und Bürgervertretern ihre eigenen Empfindungen.

Steinberg hatte gehofft, dass die Bank ihre kürzlich verkündeten Schließungspläne für insgesamt sieben Filialen im Kreis Pinneberg noch einmal überdenken würde, doch es bleibt dabei: Die Standorte Pinneberg-Waldenau, Appen, Holm, Halstenbek-Krupunder, Hasloh, Brande-Hörnerkirchen und Klein Offenseth-Sparrieshoop werden zum 15. Januar 2014 dichtgemacht.

Die Vorentscheidung darüber fällt zwar erst an diesem Montag, 4. November, auf der Zweckverbandsversammlung des Instituts, doch laut Steinberg hätten Sparkassen-Vorstand Martin Deertz und -Direktor Andreas Knappe deutlich gemacht, dass sich an dem grundsätzlichen Beschluss nichts mehr ändern werde. Endgültig abgesegnet wird dieser dann voraussichtlich am 25. November vom Verwaltungsrat.

Mit Blick auf die betroffene Filiale in Pinneberg-Waldenau hofft Steinberg nun, dass die in der Runde gemachten Anregungen zumindest dazu führen werden, dass die Sparkasse vor Ort ein Minimum an Leistungen wie einen Geldautomaten und einen Kontoauszugsdrucker aufrechterhält. Vorgeschlagen wurde zudem, einen Servicebus einzusetzen, der an bestimmten Tagen die betroffenen Orte anfährt.

Insbesondere in Waldenau hatten die Bürger in den vergangenen Tagen ihren Unmut über die Schließungspläne kundgetan. Unterschriften wurden gesammelt, Demonstrationen angedroht. Doch auch dies blieb ohne Wirkung. Geht es nach der Sparkasse sollen die insgesamt 6000 von den Sparplänen betroffenen Kunden in benachbarte Geschäftsstellen wechseln. Ob das so kommt, ist zumindest fraglich. Laut „NDR 1“ spricht beispielsweise Günther Korff, Bürgermeister von Klein Offeseth-Sparrieshoop, bereits mit anderen Banken über eine Präsenz vor Ort.

Grund für die Schließungspläne der Sparkasse Südholstein ist ein vom Sparkassen- und Giroverband verordneter Sanierungskurs. 130 der 806 Vollzeitstellen müssen wegfallen, damit der Verband mit weiteren 60 Millionen Euro die viertgrößte Sparkasse des Landes stützt.