Ergebnis der Aktion von Edwin Zaft hängt in Rathauspassage

Pinneberg. „Gib mir Dein Wort" – so lautete das Motto einer Kunst-Aktion, die der Quickborner Künstler Edwin Zaft 2010 zur Wiedereröffnung des Pinneberger Rosengartens mit Besuchern des Parks durchgeführt hat. Die Passanten wurden aufgefordert, ihr ureigenstes persönliches Wort – egal, ob wichtig oder nichtig – mit Pinsel und Farbe auf eine Leinwand zu malen.

Aus Worten und Farben, aus dem Neben- und Übereinander von Formen und Flächen, entstand so ein Bild, das die Gefühle, Gedanken und Wünsche der Bürger zum Ausdruck bringt. Durch das Zusammenziehen von Farben, durch Lasieren und Glätten der Leinwand hat Zaft immer wieder neuen Raum für neue Worte geschaffen. „Selbst wenn ein Wort durch das Übermalen und Überschreiben nicht mehr sichtbar ist, so ist es doch da“, sagt Zaft, der bereits mit seiner Reihe „Meine Weltempfänger“ ähnliche Schriftbilder geschaffen hat.

Er wollte den Worten der Bürger Gehör verschaffen. Etwa einhundert Pinneberger aus verschiedenen Nationen beteiligten sich am gemeinsamen Kunstwerk. „Viele haben sich richtig Gedanken gemacht“, sagt Zaft. „Einige sind erst scheu vorbei gegangen, kamen aber später wieder, weil ihnen ein Wort eingefallen ist.“ Neuseeländer grüßen auf der Leinwand mit dem Kia Ora der Maoris. Ein Russe schreibt in seiner Landessprache. Eine Gruppe Wissenschaftler verewigte sich mit Formeln. Seit Mittwoch hängt das 1,60 Meter hohe und 2,40 Meter breite Bürgerbild in der Rathauspassage neben dem Eingang zur Stadtbücherei. „Dicht am Rathaus, wo die Bürger gehört werden sollen“, sagt Zaft. „Ich verstehe das Bild als Aufforderung, für die Wünsche und Nöte der Pinneberger ein offenes Ohr zu haben“, sagte Bürgermeisterin Urte Steinberg.