Straßen waren gesperrt, Dächer wurden abgedeckt. Der Bahnverkehr wurde eingestellt

Kreis Pinneberg. Der erste schwere Herbststurm des Jahres hat am Montagnachmittag im Kreis Pinneberg schwere Schäden angerichtet. Dächer wurden abgedeckt, Bäume und Baugerüste stürzten auf Häuser und Fahrbahnen. Feuerwehren, Polizei und Rettungsdienst waren im Dauereinsatz, es gab nach ersten Erkenntnissen mehrere Verletzte. „Es ist alles draußen, was Beine hat“, so Polizeisprecherin Sandra Mohr. Diverse Hauptverkehrsadern mussten gesperrt werden. Auch auf den Bahnstrecken ging nichts mehr. Der Regional- und der S-Bahnverkehr wurden komplett eingestellt.

Insgesamt waren deutlich mehr als 100 Einsätze abzuarbeiten. Genaue Zahlen lagen am Montag nicht vor. Teilweise konnten die Einsatzkräfte keine neuen Einsätze mehr annehmen. Die Telefone in der Elmshorner Leitstelle, die für Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen zuständig ist, liefen heiß. Dort waren mehr als 1000 Einsätze vorgemerkt.

Unter anderem blieb die Bundesstraße 4 zwischen Quickborn und Bilsen voll gesperrt. Dort waren gleich mehrere Bäume auf die Fahrbahn gestürzt. In Elmshorn war die Wittenberger Straße zeitweise blockiert. In Wedel traf es unter anderem die Holmer Straße auf Höhe des Krankenhauses. Auf der A23 gab es Probleme wegen umgestürzter Bäume zwischen Tornesch und Pinneberg-Nord. In Elmshorn im Bereich Langelohe sowie in Pinneberg, Am Bans, mussten die Feuerwehren wegfliegende Dächer sichern. Auch Teile der ehemaligen Kibek-Gebäude an der Reichenstraße in Elmshorn wurden abgedeckt.

In Uetersen traf es die Hallen der Nordmark-Werke, wo das Dach wegzufliegen drohte. In Horst, Horster Landstraße, stürzte ein Baum auf ein Auto, in dem Personen saßen. Sie mussten von der Feuerwehr befreit werden. Eine Person wurde schwer, die zweite leicht verletzt. Beide Unfallopfer kamen in das Elmshorner Krankenhaus.

Auf Helgoland wurde am Nachmittag eine Ausgangssperre verhängt, nach dem der Orkan mit Windstärke 12 und mehr als 137 Stundenkilometer über die Insel fegte. Sie konnte gegen 15.30 Uhr nach zwei Stunden aufgehoben worden. Vereinzelt kam es zu Abdeckungen von Häusern und zu eingedrückten Fensterscheiben. Größere Schäden wurden an der James-Krüss-Schule im Oberland registriert: Dort hat der Sturm Teile eines Dachs abgedeckt und eine Fassade zerstört. Für Schüler und Lehrer – die in einem sicheren Teil der Schule untergebracht worden waren – bestand zu keinem Zeitpunkt akute Gefahr. Die Schiffsverbindung von Cuxhaven nach Helgoland fiel aus.