Die Schließung jeder dritten Filiale im Kreis Pinneberg ist ein notwendiger Schritt zur Konsolidierung der Sparkasse Südholstein.

So bitter das ist für die 6000 betroffenen Kunden, wenn sie künftig längere Wege hinnehmen müssen. Von ihnen geht aber nur noch jeder Fünfte regelmäßig in die Geschäftsstelle. Fast 80 Prozent wickeln ihre Bankgeschäfte teilweise, 27 Prozent nur noch online ab. 60 Prozent der Kunden kommen nicht einmal im Monat in die Bankfiliale. Dieser Trend ist nicht aufzuhalten. Der Online-Markt, angeheizt durch die Smartphone-Apps, wächst dramatisch und begründet den Erfolg der Direktbanken wie der Comdirectbank, die mit 900 Mitarbeitern im Quickborner Callcenter ihre Kunden telefonisch und übers Internet berät und jedes Jahr neue Rekordgewinne vermeldet.

Davon ist die Sparkasse Südholstein meilenweit entfernt. Die Filialschließung geht einher mit der Ankündigung, jede sechste der 800 Mitarbeiterstellen zu streichen. Kreditinstitute sind kein sicherer Arbeitsplatz mehr. Das bekommen vor allem die Sparkassen zu spüren, die das größte Filialnetz vorhalten.

Gleichzeitig fordern die Kunden und Gesetze eine intensivere Beratung. Dass die schwerlich mit einer Handvoll Mitarbeitern gewährleistet werden kann, sollte jedem klar sein. Darum werden die betroffenen Bürger in den sauren Apfel beißen müssen, dass sie wieder ein Stück Infrastruktur verlieren. Bleibt zu hoffen, dass die Sparkasse diesen Prozess so kundenfreundlich wie möglich begleitet.