Mutter Olivia Schmersahl überlegt, einen Brief an die Stadt zu schreiben, um sich erklären zu lassen, warum seit einem Jahr ein Rohbau an der Lindenstraße vor sich hin rottet, während Kita-Plätze in Schenefeld dringend gebraucht werden.

Wie würde diese Antwort aussehen? Zu befürchten ist, dass sie so lauten würde:

Liebe Frau Schmersahl, dass müssen Sie den Bauherren, sprich das Heilpädagogische Förderzentrum Friedrichshulde vertreten durch die Geschäftsführerin Sabine Birkhoff fragen. Die Stadt Schenefeld hat mit dem Projekt nichts zu tun. Mit freundlichen Grüßen Ihre Stadtverwaltung.

Zumindest lautete in den vergangenen Monaten die Antwort ähnlich, wenn es um Gründe für das Kita-Dilemma ging. So einfach ist es aber nicht. Die Stadt Schenefeld steht in der Pflicht, genügend Betreuungsplätze vorzuhalten und seit dem Rechtsanspruch um so mehr, da es die Stadt teuer zu stehen kommen könnte, wenn Eltern keinen Platz finden und klagen.

Es ist verständlich, dass die Stadtvertreter über Lösungen in jeglicher Form nachdenken. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass Schenefeld auch eine Verantwortung gegenüber dem Verein hat, der zudem ein Jugendheim für Kinder mit Behinderung betreibt und in arge finanzielle Bedrängnis geraten kann.

Liebe Frau Schmersahl, falls aus der „Partnerschaft“ eines unbedarften wie unerfahrenen Trägers und einer Stadt, die sich raushält, eine Bauruine und ein bankrotter Verein resultieren würde, wäre das unbegreiflich.