Grüne fordern Eigenproduktion, um unabhängiger zu werden

Halstenbek. Wenn der Halstenbeker Werkausschuss am Dienstag, 22. Oktober, um 19 Uhr zur Sitzung im Gemeindewerkehaus am Ostereschweg zusammentritt, gibt es nur ein Thema: die Erhöhung der Strompreise in der Gemeinde. Ein Thema, das im Vorfeld auf Widerstand stößt – zumindest bei Matthias Döring, Ausschussmitglied von Bündnis 90/Die Grünen.

Grund für die Preisanpassung sind die Mehrbelastung durch gesetzliche Umlagen und Netzentgelte, denen auch die Gemeindewerke unterliegen. „Die Gemeindewerke wollen die Erhöhung der staatlichen Abgaben auf den Strompreis in 2014 in Höhe von 1,8 Cent mehr oder weniger in voller Höhe an die Bürger weitergeben“, sagt Döring. Er kritisiert diesen „Erhöhungsmechanismus“ und stellt einen eigene Rechnung auf. Demnach ist die Strompreis an der sogenannten Strompreisbörse seit Herbst 2011 um zwei Cent gefallen.

„Dem Bürger werden weitere Belastungen zu Gunsten der Industrie zugemutet“, so Döring weiter. Während der Haushaltsstrompreis von Jahr zu Jahr in die Höhe schieße, stagnierten die Industriestrompreise auf dem Niveau von 2005. Döring: „Vor allem die energieintensive Industrie hat von der Energiewende mit einhergehenden sinkenden Strompreisen profitiert.“

Laut Döring geben die vier großen Energieversorger in Deutschland die fallenden Börsenstrompreise nicht weiter und nutzen jede Erhöhung der staatlichen Abgaben zu versteckten Preiserhöhungen. Die Gemeindewerke würden ihren Strom von E.on beziehen.

Döring fordert, den Lieferanten zu wechseln und die Einkaufspolitik zu ändern, kurzfristiger auf dem Markt zu agieren und flexible Preisbindungen zu nutzen. „Wir sehen Chancen in der regionalen Eigenproduktion mit anschließender Direktvermarktung des Stroms bei den Halstenbekern. Mit effizienten Blockheizkraftwerken und mit Solaranlagen kann die Umwelt geschützt werden.“ Auf diese Weise werde die Gemeinde unabhängiger von den Energiemonopolisten.