Künstler schenkt Industriemuseum malerische Firmenporträts der Köllnflockenwerke

Elmshorn. Mit zwei Ölgemälden im Gepäck besuchte Maler Tobias Duwe am Donnerstag das Industriemuseum Elmshorn. Begleitet wurde der norddeutsche Realist vom Geschäftsführenden Gesellschafter von Peter Kölln in Elmshorn, Hans Heinrich Driftmann, und dem Sprecher der Industrie und Handelskammer (IHK), Michael Legband.

Die Bilder sind ein Geschenk an das Industriemuseum Elmshorn. Die Werke mit den klangvollen Namen „Blütenzarte – Kontrollwaage“ und „Kernige – Verpackungsanlage – Werk 1“ geben Einblicke in die Produktionsanlage der Köllnflockenwerke in Elmshorn. Sie entstanden 2004 innerhalb des Projektes „Industrie-Malerei“. Duwe und sein Kollege André Krigar hielten damals den Prozess der Lebensmittelproduktion mit dem Pinsel fest. Sie schufen über 30 Gemälde und damit gleichzeitig ein malerisches Firmenporträt der Köllnflockenwerke („Blütenzart und Himmelblau“). Einige dieser Werke hängen in den Fluren der Firma, die seit 1820 Produkte aus Hafer herstellt.

Mit der Gabe an das Museum möchte Duwe zum einen der IHK Kiel und zum anderen Driftmann, der als damaliger Präsident des Deutschen Industrie- und Handelkammertages (DIHK) die Schirmherrschaft zu dem Projekt „Industrie-Malerei“ übernahm, danken. „Professor Driftmann hat mir die Türen geöffnet und diese ziemlich einmalige Aktion nach Kräften unterstützt“, sagt Duwe. Driftmann dankte dem Künstler: „Das sind starke Bilder im Hier und Jetzt.“ Zudem stehe die Industrie-Malerei für ein gutes Miteinander von Wirtschaft und Kunst.

Duwe, der 1961 in Bad Oldesloe geboren wurde und heute in Großensee lebt, hatte sich bereits seit 2001 mit dem Thema beschäftigt. Er war an einer Müllverbrennungsanlage in Stapelfeld vorbeigefahren und hatte sofort den Wunsch verspürt, dort zu malen. Schnell war er von der „ganz anderen Welt“ fasziniert und wusste: „Das will ich vertiefen.“ Beim Projekt in der Peter Kölln KGaA in Elmshorn konnte er seine Arbeitsweise ausbauen, indem er technische Abläufe wie das Abfüllen, Verpacken und Umfüllen beobachtete.

Duwe stellte seine Staffelei in den vergangenen Monaten in norddeutschen Betrieben auf – Hersteller von Baummaschinen, Kränen, Kristallen, Spaten, Lokomotiven oder Pumpen – und fing dort die Atmosphäre ein. Auch die Arbeit in der Schraubenfabrik Dreh-Norm in Barmstedt verewigte er. 60 Gemälde entstanden, die in der Merkur-Galerie der IHK zu Kiel ausgestellt wurden. „Durch das Malen habe ich die Arbeitswelt sehr intensiv erfahren“, beschreibt Duwe den Reiz seiner Arbeit.

Die Gemälde werden 2014 nach dem Umbau in der ersten Etage des Industriemuseums einen Platz finden.