Stadt kündigt Zusammenarbeit mit Förderzentrum auf und will eine neue Kita selber bauen

Schenefeld. Zwei Monate nach dem Rechtsanspruch für Krippenkinder auf einen Betreuungsplatz ist das Chaos in Schenefeld größer als je zuvor. Auf den beiden Problembaustellen, an denen schon längst Raum für 40 neue Krippenplätze geschaffen werden sollte, geht es nicht voran. Ganz im Gegenteil. Der Kita-Anbau an der Bogenstraße wird aufgrund von aufwendigen Arbeiten nach einem Wasserschaden nicht vor Weihnachten bezugsfertig sein. Der Estrich muss komplett ausgetauscht werden. Ob die Kosten in Höhe von etwa 55.000 Euro die Versicherung der Baufirma trägt, ist noch unklar. Die 15 Kinder müssen weiterhin in provisorischen Räumen bleiben. Auch die Kita Sonnenstrahl ist von einer Fertigstellung weit entfernt. Jetzt nimmt die Stadt sogar ganz Abstand von dem Projekt und plant einen eigenen Bau auf einem städtischem Grundstück.

Seit Oktober 2012 gibt es Ärger mit dem Kita-Neubau an der Lindenallee. Das Projekt des Heilpädagogischen Förderzentrums wurde von der Kreisverwaltung aufgrund von Verfahrensfehlern auf Eis gelegt. Trotz Hilfestellung aus dem Schenefelder Rathaus bei der nötigen Neuausschreibung ging es bis heute nicht voran. Jetzt scheint Bürgermeisterin Christiane Küchenhof der Geduldsfaden gerissen zu sein. In einem Brief kündigt sie dem Förderzentrum an, dass sie sich gezwungen sehe, die Zusammenarbeit zu beenden. Um den Engpässen in der Kinderbetreuung entgegenzuwirken, strebe man den Bau einer Kita in Eigenregie an.

Sabine Birkhoff, Chefin den Förderzentrums, ist entsetzt. „Was denkt man sich bloß? Eine neue Kita zu bauen, dauert doch viel länger.“ Birkhoff erhebt schwere Vorwürfe. Sie glaubt, dass die Stadtverwaltung schon lange den Eigenbauplan verfolgte. „Man hat uns über den Tisch gezogen“, so Birkhoff. Sie kündigt juristische Konsequenzen an. Schenefelds Bürgermeisterin war am Donnerstag zu einer Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.