Nicht nur im Schenefelder Untergrund tut sich derzeit einiges. Die beiden jetzt geplanten und Millionen Euro schweren Projekte auf dem XFEL-Forschungsareal sollten auch den letzten Skeptiker davon überzeugen, dass dieser Röntgenlaser ein Gewinn für die Stadt ist.

Immerhin floriert der Wissenschaftsstandort bereits, obwohl der Laser noch gar nicht in Betrieb ist. Das ist gut und lässt auf Weiteres hoffen, wenn es 2016 in den Experimentierhallen so richtig losgeht. Doch während der Forschungscampus wächst, bleibt die Euphorie in der Stadt klein. Die meisten Schenefelder können mit dem XFEL-Laser nichts anfangen, es fehlt an Verständnis, aber nicht an Interesse an dem internationalen und einzigartigen Projekt vor ihrer Haustür.

Das ist schade, aber auch kein Wunder. Bislang gab es wenig Aktionen, um die Schenefelder ins Boot zu holen. Spürbare Vorteile wie ein Besucherzentrum fielen dem Spardiktat zum Opfer. Stattdessen wurde viel abverlangt. Hektarweise Grün wurde genommen, Ausgleich für die Landschaftsschutzflächen, die für das abgeschottete Forschungsareal hergegeben wurden, gab’s woanders. Und jetzt ist wieder die Rede davon, Grünflächen als Reserve für Unternehmensansiedlungen zu opfern. Der Ärger ist somit programmiert.

In der Stadt fehlt es an Rückhalt. Der muss her. Ein Besucherzentrum ist unerlässlich. Und bis zu dessen Umsetzung wäre ein Schulprojekt oder eine Ausstellung ein gutes Aushängeschild für das Vorzeigeprojekt.