Die Wedeler Kulturszene trauert um einen ihrer engagiertesten Mitstreiter.

Wedel. Andrew Neil erlag am 14. Oktober seiner Parkinson-Erkrankung. Der Mitbegründer und erste Intendant des Wedeler Theaters wurde 74Jahre alt. Der gelernte Kaufmann, der aus Schottland stammt, gestaltete das Theaterleben in der Rolandstadt mehr als 30 Jahre lang wesentlich mit.

Mit einem VHS-Kursus für Laienschauspieler, den der Krimiautor Hansjörg Martin 1965 ins Leben rief, begann alles. Anfangs beteiligte sich Neil als Darsteller, zwei Jahre später übernahm er die Leitung. Das erste Stück unter seiner Leitung, „Onkel, Onkel“, führte die Gruppe 1968 im Musikraum der Ernst-Barlach-Schule auf. Anschließend tingelte die Truppe von Spielstätte zu Spielstätte, bis mithilfe des engagierten Wedelers der 1977 gegründete Verein Theater Wedel in die ehemaligen Räume der Stadtwerke am Rosengarten einziehen konnte.

„Ohne Andy hätte es das Theater Wedel so nicht gegeben“, ist sich Krista Kniel sicher. Die langjährige Wegbegleiterin und ehemalige Vizechefin des Theaters Wedel erinnert sich gern an die Zeiten, als Andrew Neil in der Spielstätte am Rosengarten die Fäden in der Hand hatte. „Wir waren wie eine große Familie. Alles spielte sich im Theater ab.“ Das war besonders für Neil so, der auch beruflich dort Fuß fasste. Er wurde der erste Intendant des Hauses, in dem mittlerweile mehr als 140 Stücke auf die Bühne gebracht wurden – davon standen zahlreiche unter der Leitung von Neil, der sich 2004 mit 65 Jahren in den Ruhestand verabschiedete.

„Andy hat sehr viel bewegt“, sagt Wegbegleiterin Krista Kniel. „Er hat für die Kultur der Stadt so viel getan. Wir werden ihn vermissen.“