Für 1,6 Millionen Euro schafft die Gemeinde ausreichend Platz für 40 Wehrkräfte und fünf Fahrzeuge

Ellerbek. Neubauten für die Freiwillige Feuerwehr in Ellerbek haben in dieser Familie Tradition. Als das neue Spritzenhaus an der Hauptstraße des Dorfes im Jahr 1954 gebaut wurde, war sein Großvater Ernst Rechter Wehrführer in Ellerbek, erinnerte sich am Montag sein Enkel, der heutige Wehrführer Holger Rechter, bei der Grundsteinlegung der neuen Fahrzeughalle. Und als die nun bald überholte Fahrzeughalle 1977 gebaut wurde, die nächstes Jahr abgerissen werden soll, war sein Vater Werner Rechter Wehrführer. Auf diese Familientradition sei er „stolz“, sagte Holger Rechter. „Wir freuen uns, dass es nun mit großen Schritten bald eine neue Halle für unsere Fahrzeuge geben wird.“

Auslöser für diesen Neubau war die Unfallkasse der Landesfeuerwehr, sagte Ellerbeks Bürgermeister Günther Hildebrand. Deren Experten hatten die 36 Jahre alte Fahrzeughalle untersucht und allerlei Mängel festgestellt, was bedeutete, dass sie Sicherheitsrisiken aufweise. „Am Anfang haben wir das noch ein bisschen belächelt“, gab Hildebrand zu. Beim näheren Hinsehen seien sich die Gemeindevertreter mit den Feuerwehrkameraden schnell einig gewesen, dass Abhilfe geschaffen werden müsse. „Wenn tatsächlich etwas passiert, fehlt uns sonst der Versicherungsschutz.“ Darum ist die 1,6 Millionen Euro-Investition einstimmig im Gemeinderat verabschiedet worden. Bis Mitte 2014 soll die neue Halle stehen, die bis zu fünf Fahrzeugen Platz bietet. Zurzeit verfügen die Ellerbeker Wehrkräfte über drei Fahrzeuge. Zudem gibt es in dem eingeschossigen Gebäude mit einer Nutzfläche von 615 Quadratmetern ausreichend Platz für Funk, Atemschutz, Werkstatt sowie Sanitär- und Umkleideräume für Damen und Herren, erklärt Wehrführer Rechter.

Für Bürgermeister Hildebrand war es sogar die erste Grundsteinlegung seiner Amtszeit, sagte er. Bei der Verwaltung habe er sich auch wenig Hilfe holen können, weil der zuständige Mann vom Amt Pinnau ebenfalls keine Erfahrung hatte. Und so improvisierte Hildebrand. Wie bei solchen Anlässen üblich, steckte er die Baupläne und eine örtliche Tageszeitung, eine aktuelle Ausgabe des Hamburger Abendblatts mit dem Pinneberger Regionalteil, in ein Kupferrohr, das Klempnermeister Frank Behrmann fachmännisch verlötete. Nur das Kleingeld hatte der Bürgermeister vergessen. Kurzerhand spendierten einige der geladenen Gäste ihre Münzen, und so konnte der fest verschlossene Zylinder mit den wichtigen Informationen in einer der Seitenwände vermauert werden.

Einen Teil der Baukosten wird sich die Gemeinde über die Erschließung des neuen Baugebiets 30 zurückholen, erläuterte Hildebrand. Direkt hinter der neuen Halle werden etwa 500 Quadratmeter große Bauplätze für acht Doppelhäuser geschaffen, deren Erschließung über dieselbe Baustraße erfolgt, die nun der neuen Feuerwehrhalle dient. Nächstes Jahr sollen die ersten Bauherren loslegen können, kündigt Hildebrand an. Die Grundstückspreise müsse die Gemeinde aber noch festlegen. „Mit 200 Euro je Quadratmeter werden wir nicht auskommen.“