Die Stadt Quickborn sollte jetzt ihre Klage vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVG) Leipzig gegen den Planfeststellungsbeschluss zur geplanten neuen 380.000-Volt-Strom-Trasse zurückziehen.

Quickborn. Das fordert der Quickborner Grünen-Fraktionschef Heinrich F. Kut nach der Eilentscheidung des BVG, den Baubeginn der Trasse sofort zuzulassen, auch wenn noch nicht über die Klage der Stadt Quickborn entschieden sei. „Wir sehen damit den Klageweg als gescheitert an und fordern den Kläger auf, die Klage zurückzuziehen“, so Kut. „Damit werden weitere Kosten für die Stadt vermieden.“ Nach Auskunft von Bürgermeister Thomas Köppl hat der Rechtsstreit die Stadt bisher etwa 50.000 Euro gekostet.

Kut begründet seine Forderung mit dem Hinweis des Gerichts, dass es in seiner Eilentscheidung dem Hauptverfahren kaum Erfolgsaussichten bescheinigt. Die Grenzwerte würden eingehalten, die von Quickborn geforderte Verlegung der Leitung unter die Erde sei dem Netzbetreiber weder rechtlich noch technisch noch finanziell abzuverlangen. Zumal die neuen Stromleitungen eine bereits vorhandene Stromtrasse ersetzen sollten, gibt Kut die Begründung des BVG wieder.

Nun liege der Schlüssel zu einer Lösung wieder bei der Stadt Quickborn, sagt der Grünen-Fraktionschef. Ziel sollte es sein, im Interesse der betroffenen Anlieger am Runden Tisch mit dem Netzbetreiber Tennet und den Grundstückseigentümern einen anderen Trassenverlauf zu erreichen, der einen größeren Abstand zu den Häusern als bislang geplant hält.

„Jetzt gilt es, noch einmal intensive Gespräche zu führen, um doch noch zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen“, so Kut. „Eigentum verpflichtet. Es geht nicht nur um die Energiewende. Es geht auch um Schüler.“ So sollten demnächst weitere 200 Grundschüler der Goetheschule in das Schulzentrum-Süd umgeschult werden, wo schon jetzt rund 600 Schüler in unmittelbarer Nähe zur Stromtrasse unterrichtet werden.