Bei den 16. Theatertagen Wedel präsentieren sich fünf Amateur-Ensembles aus ganz Schleswig-Holstein

Wedel. Großes Theater mit großer Tradition präsentiert auf einer kleinen Bühne, die Nähe zwischen Darstellern und Publikum schafft. Seit 30 Jahren lädt der Landesverband der Amateurtheater Schleswig-Holstein regelmäßig zu einem Wochenende voller beeindruckender Aufführungen und anregender Gespräche ein: Alle zwei Jahre gehen die Theatertage Wedel über die Bühne, bei denen Gäste aus ganz Schleswig-Holstein reichlich Theaterluft schnuppern können.

An diesem Wochenende ist es wieder soweit. Von Freitagabend, 11. Oktober, an bis Sonntagnachmittag, 13. Oktober, bieten fünf unterschiedliche Mitgliedsbühnen des Landesverbands der Amateurtheater Schleswig-Holstein einen facettenreichen Einblick in die schleswig-holsteinische Amateurtheaterlandschaft: Hochdeutsch und Niederdeutsch, Musical und Sprechtheater, Ernstes und Komisches, Klassiker und Modernes, Erwachsenen- und Jugendbühne… Das Publikum bekommt von zahlreichen Aspekten der Theaterarbeit etwas zu sehen; das Theater Wedel an der Straße Rosengarten 9 ist nunmehr schon zum 16. Mal Gastgeber der Theatertage.

Und so ist denn auch für jeden Zuschauer etwas dabei. Die Veranstalter versprechen jedenfalls ein Wochenende „Kultur pur“ für Besucher aus ganz Schleswig-Holstein.

Das Theater Wedel selbst eröffnet die Theatertage am Freitag um 20 Uhr. Es präsentiert den packenden Psychokrimi „Die unterbliebenen Worte“. Ein ernstes Stück über die psychologischen Hintergründe eines Amoklaufs, in dem ein junger Mann per Videobotschaft ankündigt, seine Familie auszulöschen.

Brigitte Barmwater von der Niederdeutschen Bühne Süsel übernimmt am Sonnabend um 10.30 Uhr und lässt als „Frauke Petersen“ die Zuschauer teilhaben am Alltag und den Träumen einer Hausfrau. Das plattdeutsche Eine-Frau-Stück beschreibt das Ausbrechen aus dem ehelichen Alltagstrott und die Emanzipation einer typischen „heiligen Johanna der Einbauküche“.

Das Theater Fabelhaft Lübeck versetzt das Publikum von 15.30 Uhr an in die bizarre Welt des Kultmusicals „Der kleine Horrorladen“. In dem weltberühmten Stück, das auch verfilmt wurde und viele Millionen Menschen in die Kinos lockte, verhilft die seltsame fleischfressende Pflanze Audrey II dem schüchternen Blumenladen-Angestellten Seymour zu zweifelhaftem Ruhm. Allerdings zahlt er einen hohen Preis.

Mit der Schleswiger Speeldeel geht es am Sonnabend um 20 Uhr „Rünner to`n Fluss“, wo zwischen Klappstuhl und Gaskocher zwei „Frischverlassene“ auf einem Campingplatz aufeinanderprallen. In der plattdeutschen Komödie raufen sich die Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, in Ermangelung eines zweiten Zeltes notgedrungen zusammen.

Wenn der Vorgang gefallen ist, folgt von 22.30 Uhr an eine „Impronacht“ für alle Interessierten. Zuschauen, aber auch selbst mitmachen und Spaß haben ist — so die Veranstalter — „ausdrücklich erwünscht".

„Kennt keiner“ heißt die Gruppe, die am Sonntag von 10.30 Uhr an auftritt. Der selbstironische Namen ist Programm: Das Jugendensemble feiert bei den Theatertagen Wedel Premiere. Sie führen „Von Menschen und Mäusen“ auf — einen Klassiker der Theaterszene. Das Stück des amerikanischen Pulitzer- und Literaturnobelpreisträgers John Steinbeck erzählt die Geschichte zweier Wanderarbeiter, die von einem besseren Leben träumen.

Im Anschluss an diese letzte Aufführung wird auch in diesem Jahr der Publikumspreis der Theatertage Wedel überreicht. Den Preisträger bestimmen alle Gäste im Verlauf des Wochenendes.

Getreu dem Motto des Landesverbands der Amateurtheater Schleswig-Holstein „Theater bewegt“, hoffen die Veranstalter auf zahlreiche Gäste und ein volles Haus in Wedel an allen drei Veranstaltungstagen.

Karten gibt es an der Theaterkasse des Theaters Wedel, unter Telefon 04103/5250 oder per E-Mail an kasse@theater-wedel.de. Der Eintritt kostet pro Person und Aufführung zwölf Euro. Kombi-Tickets auf Nachfrage.