Zur Halloween-Zeit spukt’s im Garten von Kirstin und Thomas Köllmann – Fahrstuhl des Grauens und Skelette inklusive

Kölln-Reisiek. Kirstin und Thomas Köllmann haben in den vergangenen Monaten schwer geschuftet, um ihren Vordergarten in ein Gruselkabinett zu verwandeln. Einfach so, aus Spaß am Grusel. Jedes Jahr kommen mehr Spinnen, Knochen und andere Halloween-Elemente dazu – und wie jedes Jahr zu Halloween sind Unerschrockene aus der ganzen Nachbarschaft in Kölln-Reisiek eingeladen, sich hier zu fürchten.

Es ist eine gespenstische Atmosphäre an der Hausweide 4 in Kölln-Reisiek bei Elmshorn. Familie Köllmann, verkleidet als untote Hausdame und Butler einstiger Zeit, empfangen die Besucher am Tor. Eine große Hexe rührt mit dem Stock in einem dampfenden Kessel, Skelette heben Grabsteine an, große Gespenster und Spinnen sorgen dafür, dass Besuchern ein Schauer über den Rücken läuft. Und überall flackern Lichterketten, es ertönen gruselige Stimmen oder Kettengerassel aus den Lautsprechern, die die gespenstische Grabesstille durchbrechen.

Im angrenzenden Zelt gibt es einen unheimlichen Ballsaal, in dem Porträts hängen, die sich zu grässlichen Geisterfratzen verändern. Ein Fahrstuhl des Grauens führt in den Untergrund, und neben einer Grabkammer mit einer Mumie gibt es ein Spinnenzimmer.

„Wir wollen aber niemanden schocken, vor allem keine Kinder“, sagt die 43-jährige Kirstin Köllmann. Daher werde bewusst auf blutigen Horror verzichtet. Die Sekretärin und der Polizist lehnten die Aufmachung ihres Spukhauses an die amerikanische Disneyland-Attraktion „The Haunted Mansion“ an. Dort werden die Gäste nicht schockiert, sondern vielmehr in dem für Disney typischen, harmlosen Stil unterhalten und durch eine Vielzahl von ausgeklügelten Illusionen verblüfft.

Im vergangenen Jahr kamen 1700 Besucher, allein an Halloween waren 700 Besucher da. Mittlerweile finden auch Schulklassen und Familien aus dem Kreisgebiet den Weg zu den Köllmanns. „Ich finde es toll“, erzählt die sechsjährige Luisa aus der ersten Klasse der Kölln-Reisiek-Grundschule, die mit ihren Mitschülern zur Eröffnung vor dem Gartentor stand. „Abends ist das aber viel gruseliger. Dann traue ich mich nur mit einem Hexen-Kostüm rein, um die Geister dort zu erschrecken“, berichtet sie mit großen Augen. „Für die Kinder ist der Besuch ein großer Spaß. Nur wenige haben wirklich Angst und wollen nicht rein. Wir sprechen natürlich in der Schule dann über Halloween“, sagt die Lehrerin Ulrike Imholt. Begonnen hat die Leidenschaft der Köllmanns für Halloween und den Grusel bei einem USA-Urlaub. „Wir sind Disney-Fans und mittlerweile auch Halloweenies“ sagt der 46-Jährige über sich und seine Ehefrau. Mit Freddy, dem Skelett, und ein paar kleinen Grabsteinen fing alles an. „Andere stellen sich einen Kürbis auf die Treppe, wir legten Freddy in den Vordergarten“, erzählt Kirstin Köllmann. Schon kamen die ersten Kinder aus der Nachbarschaft, und vor vier Jahren hat das Ehepaar das erste Mal Leute zum Staunen hineingelassen.

Seitdem bringen Köllmanns aus jedem Urlaub Geisterhaftes für das Gruselkabinett mit oder erweitert das Sortiment mit Internet-Einkäufen. Sie investieren viel Freizeit in dieses Hobby. Ab August werden Kabel verlegt, es wird gesägt, gehämmert und gemalt, alles ohne fremde Hilfe. „Das geht aber nur, weil die Nachbarn mitspielen“, betont Thomas Köllmann. Niemand habe sich bisher über Lärm oder den Besucherandrang beschwert.

Das Gruselhaus kann an den Wochenenden 5. und 6. Oktober, 19. und 20. Oktober, 26. und 27. Oktober sowie am Sonnabend, 12. Oktober, jeweils von 16 bis 19 Uhr bestaunt werden. Höhepunkt ist der Halloween-Abend am Donnerstag, 31. Oktober, an dem von 16 bis 21 Uhr die Hölle los sein wird.