Tödlicher Unfall auf unbeschranktem Übergang in Barmstedt. Sonne blendete den 42-Jährigen

Barmstedt. Die blaue Zündapp-Maschine liegt zerschmettert unter dem Andreaskreuz, die Leiche ihres Fahrers zehn Meter entfernt am Rand des Gleisbettes. Helfer haben eine blaue Decke über die sterblichen Überreste des 42-Jährigen gelegt. 30 Meter weiter ist der AKN-Zug zum Stehen gekommen, der für den Tod des Mannes verantwortlich ist. Diese schrecklichen Bilder boten sich am Donnerstag am AKN-Übergang Bornkamp in Barmstedt.

Dort war gegen 12.45 Uhr das Mofa des Barmstedters mit dem Triebwagen der AKN kollidiert. Der Mofa-Fahrer kam aus der Düsterlohe und wollte den Bahnübergang am Bornkamp Richtung stadtauswärts überqueren. An dieser Stelle gibt es keine Schranken. Zwei Blinklichter links und rechts der dicht bebauten Straße warnen vor dem Zug.

Ob die Warnleuchten einwandfrei funktionierten, ist Gegenstand der Ermittlungen. Nach ersten Erkenntnissen war das System intakt. Allerdings schien die tief stehende Sonne direkt auf das aus Sicht des Mofa-Fahrers rechte Blinklicht. Möglicherweise bemerkte der Mann deshalb das Rotlicht nicht. In diesem Fall achtete er nicht auf das linke Warnlicht, das trotz der Sonne zu erkennen war.

Der „Kuddl Barmstedt“ war auf dem Weg nach Elmshorn. Der Zug war kurz vorher an der Station Brunnenstraße gestartet und deutlich langsamer als 80 Stundenkilometer. Dennoch konnte der Triebwagenführer den Unfall nicht verhindern, er sah den Mofa-Fahrer erst wenige Meter vor dem Zusammenprall. Der 42-Jährige wurde mittig auf dem Übergang erfasst und einige Meter mitgeschleift. Notärzte versuchten noch, den Barmstedter zu reanimieren. Jedoch erfolglos.

Die 13 Fahrgäste blieben unverletzt. Sie wurden mit Taxis weiterbefördert. Die Einsatzkräfte und die Familie des Toten wurden von Seelsorgern betreut. Ein DEKRA-Sachverständiger nahm die Unfallrekonstruktion auf.