Die von dem Stromstreit betroffenen Mieter können einem einfach nur leid tun.

Gut, um eine Kerze müssen sich die Mitarbeiter des Druckereibetriebs von Karsten Drebelow noch nicht scharen. Dafür können Drebelow und Co. nur mit einer Taschenlampe den Weg zur stromlosen Sanitäranlage finden. Das Gewerbehallentor lässt sich nicht öffnen. Und jetzt steht schon wieder der Winter ins Haus, die Heizung funktioniert nicht, und einige der Gewerbetreibenden fürchten, dass die Wasserleitungen das auch nicht auf Dauer aushalten werden.

Es ist unfassbar, was sich seit genau einem Jahr mitten in Schenefeld abspielt. Kein Strom. Keiner der hilft. Keiner, der sich zuständig fühlt, und das alles, weil sich der Eigentümer mit dem Stromanbieter um die Rechnung streitet. Erstaunlich und erschreckend. Während einige der Gewerbetreibenden unter Tränen aufgeben mussten, kämpfen andere noch weiter. Zu den persönlichen Einzelschicksalen kommt aber noch etwas hinzu, was auch völlig Unbeeindruckte und Unbetroffene nervös machen dürfte: Die Brandmeldeanlage benötigt Elektrizität. Sie wird also genau mit dem Strom betrieben, der vor genau einem Jahr abgedreht wurde und seitdem nicht mehr fließt. Zudem ist die provisorische Notstromverlegung von einem Mast zur Halle, die zur Dauerlösung mutierte, nicht sehr vertrauenerweckend.

Ob sich nun Inkompetenz oder Absicht hinter diesem Stromdesaster verbirgt, den Schenefeldern kann man nur wünschen: Es werde Licht!