Der pensionierte Lehrer Harold Hansen fliegt seit acht Jahren mit Schülern der Johannes-Brahms-Schule nach Panama

Pinneberg. Die Herbstferien im warmen, sonnigen Panama verbringen, wer kann da schon „Nein“ sagen? Die 16Schüler des 12. Jahrgangs der Pinneberger Johannes-Brahms-Schule auf jeden Fall nicht. Möglich macht diese Reise Harold Hansen. Der pensionierte Spanisch-, Englisch- und Sportlehrer fährt bereits zum achten Mal mit Schülern nach Südamerika. An diesem Dienstag, 1. Oktober, steigt die Gruppe ins Flugzeug nach Panama-City. In den kommenden drei Wochen werden sie viel erleben und lernen.

Für das dreiwöchige Abenteuer werden die Schüler einige Tage von der Schule freigestellt. „Das ist in Ordnung, denn was die Jungen und Mädchen in Panama lernen, erfahren sie in keinem Klassenzimmer“, sagt Hansen. „Außerdem werden sie nicht die ganze Zeit am Strand liegen können. Es steht einiges auf dem Programm.“ Zum Beispiel die zwei Stunden Spanischunterricht am Tag, eine Fahrt durch den Panamakanal, ein Treffen mit Politikern und Besuche in einem Waisenhaus und an einer Grundschule.

Für die Schul- und Waisenkinder bringen die Pinneberger Schüler Kugelschreiber, Zahnbürsten, Luftballons und sogar 500 Lesebrillen als Geschenke mit. „Wir leben in Panama kostenlos bei einheimischen Familien und müssen nur den Flug bezahlen, da sollten wir etwas zurück geben“, sagt Hansen. Er wolle den Schülern zeigen, wie gut es ihnen in Deutschland gehe und dass Menschen auch mit weit weniger zufrieden seien. „Die Kinder freuen sich immer sehr über die Geschenke“, sagt Hansen.

Hansen, der von seinen Schülern liebevoll Harry genannt wird, arbeitete nach seinem Volkswirtschaftsstudium von 1967 bis 1969 in Panama als Entwicklungshelfer. In der Kleinstadt Las Tablas, in der er damals lebte, hat der 67-Jährige immer noch viele Freunde und Bekannte. Dieser Kontakt ermöglicht ihm und den Schülern die besondere Reise ans andere Ende der Welt.

„Die Schüler können während der Zeit ihr schulisches Wissen im realen Leben anwenden. Sie lernen eine neue Kultur kennen, erleben menschliches Zusammensein und ein sehr freundliches Miteinander“, sagt Hansen. „Und natürlich lernen sie Spanisch.“ Denn die Familien, bei denen die jungen Leute unterkommen, sprechen allesamt nur Spanisch.

Die eigenen Smartphones müssen die Schüler Zuhause lassen. „Sie sollen nicht abgelenkt sein, sich auf den Moment konzentrieren“, sagt Hansen. „Wenn wir in Panama mit dem Bus herum fahren, möchte ich nicht, dass die Jugendlichen die ganze Zeit auf ihre Smartphones starren. Es gibt so viel zu entdecken, auch für mich. Und ich war ja schon ein paar mal da“, sagt Hansen.

Auch Sonne, Sand und Strand werden nicht zu kurz kommen bei der Reise

Die Schüler des 12. Jahrgangs blicken mit großer Vorfreude auf ihre dreiwöchige Reise. „Das ist eine einmalige Chance, so eine Möglichkeit bekommt man nicht wieder“, sagt Janina Eggers. Die 17 Jahre alte Schülerin der Klasse 12c möchte vor allem ihre Spanischkenntnisse verbessern. „Natürlich freue ich mich auch darauf, eine völlig neue und andere Kultur und Lebensweise kennenzulernen“, sagt sie.

Leon Kusari wird ebenfalls mit nach Panama reisen. „Ich wollte schon immer mal nach Südamerika“, sagt der 18-Jährige. „Jetzt habe ich dazu die Möglichkeit und ich freue mich darauf, neue Erfahrungen zu sammeln.“ Doch auch Sonne, Strand und Meer sollten in Panama nicht zu kurz kommen, findet der Schüler der 12d. Hansen kann beruhigen: Las Tablas liege nah am Meer und Leon mache nichts falsch, sollte er eine Badehose einpacken.

Viele Schüler bleiben mit den Gastfamilien auch nach der Reise in Kontakt

Maureen Syring, ihres Zeichens Spanischlehrerin an der Johannes-Brahms-Schule, wird bereits zum zweiten Mal mitfahren. „Die Schüler haben sich in meinem Spanischkurs schon auf die Reise vorbereitet“, sagt Syring. So hätten sie sich im Unterricht bereits mit Panama beschäftigt. „Außerdem sollen die Jugendlichen auf Spanisch Tagebuch führen und über ihre Erfahrungen berichten.“ Seiner Erfahrung nach hinterlasse die Reise bleibende Eindrücke bei den Schülern, sagt Harry Hansen. „Viele der Schüler aus den Vorjahren sind immer noch mit ihren Gastfamilien in Kontakt, manche von ihnen sogar noch einmal zurückgekommen.“

Die Koffer haben die Schüler gepackt, genügend Gastgeschenke wurden gesammelt, dem Abenteuer Panama steht nichts mehr im Weg. Wenn die Jugendlichen am 26. Oktober wieder in Hamburg gelandet sind, werden sie einiges zu erzählen haben.