Wenn Vattenfall noch will und kann, dann darf das Unternehmen in Wedel das geplante Innovationskraftwerk auch bauen.

Wedel. Das steht seit kurzem fest. Denn das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume hat offiziell grünes Licht für das Projekt gegeben. Wie Vattenfall-Pressesprecher Stefan Kleimeier am Montag bestätigte, liegt der Genehmigungsbescheid der zuständigen Behörde vor. Damit ist ein weiteres Hindernis für das umstrittene Neubauprojekt am Wedeler Elbufer genommen.

Vattenfall plant auf dem Gelände am Tinsdaler Weg in Wedel von 2014 an den Bau eines Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerks. Es soll den in die Jahre gekommenen Steinkohlemeiler an gleicher Stelle ersetzen und so die Versorgung von etwa 180.000 Hamburger Haushalten mit Fernwärme sichern. Rund 500 Millionen Euro will der Konzern in das neue Kraftwerk investieren.

Ob die Pläne tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, steht seit der Bundestagswahl am 22. September in den Sternen. Denn an diesem Tag stimmte eine Mehrheit der Hamburger dem Volksentscheid zu, der den Rückkauf der Energienetze durch Hamburg vorsieht. Damit ist die finanzielle Beteiligung der Hansestadt am Bau des Innovationskraftwerks hinfällig. Schlagen die derzeitigen Netzeinhaber Vattenfall und Eon das Übernahmeangebote des Hamburger Senates jetzt aus, kommt es zur Rückabwicklung der 25-Prozent-Beteiligungen an den Netzegesellschaften durch die Stadt Hamburg. Inwieweit davon auch die Fernwärmeversorgung und das Kraftwerk Wedel berührt sind, könnten am Ende Anwälte in einem langwierigen Prozess klären.

„Wir brauchen für das alte Heizkraftwerk in Wedel einen Ersatz. Das Innovationskraftwerk ist unsere bevorzugte Lösung“, so Kleimeier mit Blick auf die bis 2016/17 verlängerte Laufzeit für das sanierungsbedürftige Kraftwerk. „Wir sprechen jetzt kurzfristig mit Hamburg über das Thema Wedel“, so Kleimeier. Ziel sei es, zusammen zu einer Lösung zu kommen. Klar ist, Vattenfall treibt die Planung der nötigen Gasleitung von Hetlingen nach Wedel voran und verhandelt mit Bietern über den Bau des neuen Kraftwerks.