Grundsteinlegung für das 14 Millionen Euro teure Projekt in Tornesch-Ahrenlohe

Tornesch. Als es am Donnerstagnachmittag an das Einmauern der Schatulle ging, lugte die Sonne durch die Wolken. Grund genug für Kreispräsident Burkhard Tiemann, bei der Grundsteinlegung für die Erweiterung der Kreisfeuerwehrzentrale von einem „strahlenden Tag“ zu sprechen. Einer, der wirklich über das ganze Gesicht strahlte, war Bernd Affeldt. Der Kreiswehrführer hatte jahrelang für die Notwendigkeit des 14 Millionen Euro teuren Projektes gekämpft und dieses trotz der düsteren Wolken am „Finanzhimmel“ des Kreises auch durchgesetzt. „Es war ein langer Weg bis hierhin“, so der Kreiswehrführer.

In der Vergangenheit standen teure Einsatzfahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände in Tornesch-Ahrenlohe mangels Hallenkapazitäten draußen, waren den Unbillen von Wind und Wetter ausgesetzt. „Das tat so manches Mal in der Seele weh, dass zu sehen“, sagte Affeldt weiter. Die Schutzanzüge für die Mitglieder des Löschzuges Gefahrgut und ihre Ausrüstung wie Messgeräte, Pumpen, Atemschutz oder Duschzelte befanden sich nicht an einer zentralen Stelle, sondern quer über das Gelände verstreut. Es fehlten gesetzlich vorgeschriebenen Räume für gefährliche Stoffe. Selbst die saubere Kleidung konnte nicht von kontaminierter getrennt aufbewahrt werden.

Außerdem waren die Werkstätten viel zu klein, auch Sozial- und Büroräume fehlten. Bereits Anfang 2011 kaufte der Kreis für 1,2 Millionen Euro ein 24.000 Quadratmeter großes, an die bisherige Kreisfeuerwehrzentrale angrenzendes Areal. Im Herbst 2011 entschieden die Politiker, das Millionenvorhaben angesichts fehlender Mittel in zwei Bauabschnitte aufzusplitten.

Vor einem halben Jahr erfolgte dann der erste Spatenstich für den acht Millionen Euro teuren ersten Bauabschnitt. Er umfasst eine 1400 Quadratmeter große Fahrzeughalle mit 17 Stellplätzen für den Löschzug Gefahrgut. Auch eine Waschhalle, ein Gefahrgutlager sowie Lagermöglichkeiten für Einsatzgerät auf Schwerlastregalen gehören zum ersten Bauabschnitt.

Der zweite Bauabschnitt beinhaltet die Werkstätten für Fahrzeuge, Schläuche, Atemschutz- und Funkgeräte sowie Aufenthalts- und Schulungsräume des Gefahrgutzuges sowie die dazugehörigen Büros und Nebenräume. Geplanter Baustart ist das Jahr 2015. Zum Gesamtprojekt gehören auch 100 Stellplätze für Einsatzkräfte, 20 Besucherparkplätze, acht Stellflächen für Großfahrzeuge sowie ein Löschteich und ein großer Übungsplatz.

Kreispräsident Tiemann hob den Stellenwert der ehrenamtlichen Feuerwehren für die Menschen im Kreis hervor. „Der Kreis weiß um die Verantwortung und die Bedeutung der freiwilligen Feuerwehren. Ihre Mitglieder stehen 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr bereit, um anderen Menschen zu helfen. Diesen Dienst können sie nur dann leisten, wenn sie richtig und materiell ausreichend ausgestattet sind“, so Tiemann weiter. Damit die Wehren so schlagkräftig und effizient wie möglich arbeiten können, sei eine funktionale Kreisfeuerwehrzentrale die Grundvoraussetzung. Dort würden schließlich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte ausgebildet.

Helmuth Kruse von den Grünen, der Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Sicherheit und Ordnung ist, sagte: „Die politische Entscheidung für die Erweiterung der Kreisfeuerwehrzentrale zeigt, dass der Kreis Pinneberg seine Verantwortung für einen funktionierenden Katastrophenschutz und für die Feuerwehren wahrnimmt.“

Die Einweihung des ersten Bauabschnitts ist für Sommer 2014 geplant. Dann ist Bernd Affeldt noch Kreiswehrführer. Zum Start der zweiten Etappe des Millionenprojektes im Jahr 2015 wird er bereits aus dem Amt geschieden sein. Affeldt kündigte jedoch an, darüber zu wachen, dass dieser Abschnitt nicht wegen der desolaten Finanzlage des Kreises verschoben wird. „Funktionelle Werkstätten sind für unsere Feuerwehren ebenso wichtig. Die jetzigen sind zu klein. Dieser Abschnitt ist genau so wichtig wie der erste“, so Affeldt zu den versammelten Politikern.